Sarah Maria Sun // Jan Philip Schulze

„Family Business“ – ein zeitgenössisches Liedprogramm zum Thema Familie und Kinder. Facettenreich, einfühlsam, gerne auch mal ironisch – die musikalischen Perspektiven auf diesen Komplex der „Unheavenly Lullabies“ sind denkbar verschieden und bisweilen überraschend.

Ausgehend vom titelgebenden Stück von Marco Di Bari schlägt das Programm einen Bogen zu den Vertonungen von sechs Gedichten aus Nora Gomringers „Monster Poems“: skurrile Figuren, von Vampiren und Drachen über Riesenameisen bis hin zu Mumien – ein abgründiger Spaß mit Tiefgang. Die Postkarten, die der Schriftsteller, Drehbuchautor und obsessive Postkartenschreiber Jurek Becker an seinen Sohn Jonathan verfasst hat, sind Miniaturen, die aber auch in dieser knappen Form den grandiosen Geschichtenerzähler verraten.

Dagegen zerlegt Bernhard Lang seine Vorlage von Wolfgang Amadeus Mozart gewohnt monadologisch in seine Einzelteile und lässt einzelne Wörter wie „schmecken“ oder „murren“ des naiven Liedtextes in höchster Sinnlichkeit erfahrbar werden.

Texte zu den gespielten Werken