Magali Mosnier // Mike Svoboda // DSO Berlin // Evan Christ
In seinen Erzählungen „Der Spiegel im Spiegel“ lässt Michael Ende eine Figur namens Hor in einem Labyrinth minotaurusartig herumirren, verfolgt von seinen eigenen Echos. Diese Echos verwandelt Nina Šenk in „Echo II“ in ein rhythmisches Muster, das als Herzschlagimitation Symbol für die Verwundbarkeit des Lebens wird. Als „eine Art Flötenkonzert“ hat Bruno Mantovani seine „Love Songs“ bezeichnet. Das Orchester ist dabei in zwei Gruppen geteilt, wodurch ein Stereoklang entsteht. Die Flöte steht als Soloinstrument dazwischen: „Wenn die Flöte ein Schmuckstück ist, ist das Orchester das aufgeklappte Etui, in dem dieser Schmuck liegt“, so der Komponist. In seinem Konzert für Posaune und Orchester vertraut Georg Friedrich Haas ganz auf das historische Vokabular des Soloinstruments. Nach einem vierteltönig schattierten tonalen Harmoniezitat und melodischer Emotionalität mündet das Werk in eine Kantabilität auf der Basis mikrotonaler Melodik. Der Titel des Orchesterwerks „woher … wohin“ von Mark Andre verweist auf ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ Die sieben Miniaturen, aus denen das Werk besteht, sind „eine Musik des Entschwindens“, ein „Einverleiben der kompositorischen Zwischenräume des Entschwindens.“
Nina Šenk
Echo II (2010) 6‘
für Orchester
Bruno Mantovani
Love Songs (2015) 20‘
für Flöte und Orchester
PAUSE
Georg Friedrich Haas
Konzert für Posaune und Orchester (2015/16) 20‘
Mark Andre
woher ... wohin (2015/2017) 23‘
für Orchester
Magali Mosnier, Flöte
Mike Svoboda, Posaune
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Evan Christ, Leitung
Veranstaltungsort
Haus des Rundfunks: Großer Sendesaal des rbb
- Deutschlandfunk Kultur: 21. Januar 2018, 20:00 Uhr, Konzert, live
- Kulturradio vom rbb: 04. Februar 2018, 20:04 Uhr, Konzert