Florian Juncker hat sich mit seiner Posaune auf zeitgenössische Musik spezialisiert. Er erklärt mir, wie seine Posaune sich wandeln muss und auch kann, mithilfe von Teilen anderen Blasinstrumente, wie zum Beispiel ein Fagott-Rohrblatt, welches er auf das Mundstück seiner Posaune steckt, um einen größeren Ambitus in den hohen Tönen zu erzeugen. An einer anderen Stelle verwendet er ein Bassklarinettenmundstück, welches er auch wieder auf das Posaunenmundstück steckt um dieses Mal mehr tiefe Töne aus dem Instrument herauszuholen. Die Posaune wird in dem Stück „Airs de voyage vers l’intérieur“ von Vinko Globokar, welches am 20. Januar um 19:30 im Heimathafen Neukölln zuhören sein wird, an die Grenze des physisch Möglichen gebracht. Der Posaunist muss zirkulär atmen, was bedeutet, dass er in einem Takt einatmet, während er spielt, und erst im nächsten dann wieder ausatmet. So hat er das Gefühl beim Spielen fast zu implodieren. Des Weiteren muss er durch die Posaune in Slowenisch, Deutsch, Englisch und Französisch sprechen. Auch der Quartventilbogen wird als andere Eingangsstelle der Luft genutzt, wo normalerweise nur Luft durchgeführt wird, wobei Florian Juncker schnell zwischen Mundstück und Quartventilbogen wechseln muss. Klangluftakrobatik der man gerne zuschaut.
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