Konstantia Gourzi sucht die Klarheit. Ihre Stücke erzählen gewissermaßen von dem Engel in dem Blauen Garten. Wieso blauer Garten? Für Gourzi ist Blau die Farbe der Klarheit und des Unangetasteten, sie verbindet diese Farbe auch mit dem Gott Apollo. Dieser steht auch für innere Klarheit. In ihrer Musik sucht sie diese. Sie versucht, mit dem Klang die innere Linie zu finden um immer einem Weg zu folgen und zu wissen, dass er der richtige ist. Mit dem Zitat „Alles ist Engel“ weist sie darauf hin, dass jeder Mensch ein Engel ist und auch alles um sie herum engel(haft) ist.
Das Minquet Quartett verwandelt Konstantia Gourzis Komposition in Töne. Wir befinden uns im Blauen Garten, dort sehen wir eine Blaue Rose. Wir spazieren durch den Garten, die Sommersonne strahlt uns ins Gesicht, strahlt Wärme aus. Ab und zu hören wir ein leises Flimmern, doch auch Mücken können diesen schönen Moment nicht zerstören. Ich erblicke eine Blaue Rose, sie schimmert im Sonnenlicht, und zieht die Blicke auf sich. Wir gehen weiter, rechts von uns weitere blaue Rosen, auch andere undefinierbare, wunderschöne Pflanzen, alle haben einen Hauch Blau in ihrer Farbe. Unsere Gedanken schweifen ab, doch dann fliegt etwas schnell an uns vorbei. Was war das?
Noch einmal, noch zwei weitere Male fliegt etwas vorbei und wir fragen uns: Was war das? Bei genauerer Betrachtung sehen wir was, es ist ein Vogel. Kein normaler, er ist Blau! Die Besonderheit dieses Blauen Gartens ist es, das die blauen Elemente innere Ruhe ausstrahlen, nichts scheint hektisch, wir haben Zeit und können entspannen und uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Doch wir haben nicht ewig Zeit in diesem Garten. Die Sonne verschwindet langsam, und der Mond kommt zum Vorschein. Ein normaler Verlauf jeden Tages, doch heute ist es anders. Wir sind kurz davor, den Garten zu verlassen, da drehen wir uns noch einmal um und schauen auf das, was wir heute erlebt haben. Wir schauen nach rechts und nach links und dann nach oben. Gut, dass wir diesen Blick gewagt haben. Dort erblicken wir die schönste Nacht, der blaue Mond leuchtet hell, er strahlt Ruhe und Geborgenheit aus, neben ihm die tänzelnden Sterne. Es ist unendlich. Dieses Bild verblasst auch bald schon, als wir uns auf den Rückweg machen.
Gourzi führte in eine kleine Zauberwelt. Einzigartig blau, ruhig, rhythmische Überschneidungen, doch alles das war harmonisch, sodass wir gemeinsam in diese kleine Zauberwelt entflohen. Vielleicht erleben wir am Samstag nochmals einen Ausflug in eine andere Welt, wenn in der Uraufführung ihres Werks „Astrolávo”eine Oboe die Zeit beschreibt.
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