Der Saal tobt, als der Dirigent und die Sopranistin sich zum dritten Mal verbeugen.
Zur Recht, denn die Sopranistin, Sarah Maria Sun, strahlt von innen heraus. Wie sie da steht, in ihrem bodenlangen Kleid mit hochgesteckten Haaren und lacht.
Das ganze Stück über lächelt sie vor sich hin und bewegt sich im Einklang mit ihrem Gesang. Es ist als ob die Musik durch ihren gesamten Körper ginge um dann in Form ihrer Stimme zu Vorschein zu kommen.
Auf die Frage, ob es stimmtechnisch besser sei zu lächeln oder ob es einfach nur ihre Freude am Singen zeige, antwortet sie, dass es einfach Spaß mache. Die Neue Musik, in der man nicht immer die gleichen Texte singt. Sarah Maria Sun findet darin immer etwas Neues.
Doch was singt sie genau? Es klingt wie eine Mischung aus verschiedenen Sprachen, Konsonanten und Silben. Wenn man genau hinhört, kann man “C’est la vie” verstehen, oder ist das nur hineininterpretiert? Ergibt der Text einen Sinn?
Sarah Maria Sun erklärt, dass der Eidruck nicht täuscht. Es ist wie eine Fantasiesprache aus Englisch, Französisch und anderen Lauten. Doch ganz willkürlich ist die Anordnung nicht. So kommt am Anfang vor allem der Vokal a, und im Laufe des Stückes geht es über ins e und so weiter. Dementsprechend hat der Komponist sich französische Worte überlegt. Und natürlich das immer wiederkehrende “Crazy”.
An einigen Stellen singt Sarah Maria auch genau die gleichen Töne wie die Instrumente, und das Tempo ist phasenweise genau aufeinander abgestimmt. Doch es kommt auch vor, dass der Sopran gegen die Instrumente anzusingen scheint.
Ist das nicht schwer?
Nein, meint Sarah Maria Sun, gerade das mache auch die Vielfalt aus und gestalte es spannend.
Ein großer Erfolg für eine wunderbare Sängerin.
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