Es ist das erste Mal, dass ich Neue Musik live miterlebe. Das Eröffnungskonzert von Ultraschall Berlin beginnt mit “fünf Bruchstücken” für die Klarinette. Das Werk macht seinem Namen alle Ehre und hinterlässt mich ein wenig perplex auf meinem Platz. Alles bleibt sehr vage und irgendwie unfertig.
Weiter geht es mit Elliot Caters “Clarinett Concerto”. Während ich höre, fällt es mir schwer, das Werk in seiner Gesamtheit wahrzunehmen. Aber trotz des Wirrwarrs fallen Nuancen und Feinheiten auf, die dem Chaos die Stirn bieten. Als das Stück vorbei ist, überlegen die Zuschaeuer hinter mir, für welchen Film die Musik am besten geeignet wäre. Sie einigen sich auf einen mystischen Vampirfilm.
Es geht weiter mit “Janus”. Die Musik beginnt langsam zu verschmelzen, und so entsteht ein Teppich aus Klängen, Motiven und Rhythmen. Zwischenzeitlich sieht es so aus, als modelliere der Dirigent eine Masse, die er direkt auf der Bühne formt. Das Stück wühlt angenehm auf, beruhigt sich und mich gegen Ende wieder und entlässt mich mit Freude auf “Tenebrae” in die Pause.
Der Abschluss des Anfangs ist bedrohlich und überwältigend. Die Musik sprudelt und bedrückt. Auf der Bühne schließt sich der Bogen: Die zu Beginn des Konzertes in den Raum gestellten Bruchstücke verschmelzen zu einem würdigen Ganzen.
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