Meine Annahme, schon alle Instrumente beim Festival gehört zu haben, wurde beim Epilog zu Ultraschall Berlin 2014 im Großen Sendesaal widerlegt: Das Akkordeon brachte bei “Gran Nada” vor allem hohe, pfeifende, aber nie anstrengende Klänge hervor, während man bei dem Orchester durch das starke Zupfen den Eindruck eines Regenschauers bekam.
Den Klangeindruck eines Stückes für 54 Solo-Streicher kann man sich wahrscheinlich vorstellen. Bei “und als wir” agierte jeder Instrumentalist unabhängig. Durch die kreuzförmige Aufstellung im Parkett nimmt jeder Zuhörer die Musik unterschiedlich wahr. Teilweise klingt diese helle Streicher-Masse flirrend sowie verwirrend und unberechenbar. Ich wüsste gern, welches System hinter dem ganzen steckt oder wie man ein Werk für so viele Stimmen schreibt.
Leopold Hurt überzeugte noch einmal an der Zither. In seinem selbst komponierten Stück “Seuring/ Schalter” klingt diese elektronisch und sehr modern. Hier entsteht der Kontrast zum klassischen Orchester, denn es versucht die Zither zu imitieren, diese jedoch auch das Orchester, sodass ein interessantes, kurzweiliges Wechselspiel entsteht.
“Morendo” läuft periodisch wie eine Maschine, weist jedoch immer wieder Veränderungen auf oder verfängt sich, sodass kein wirklich ordentlicher Ablauf entsteht, was die Spannung des Stückes ausmacht.
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