Das Konzert am Sonntag im Radialsystem war vor allem deshalb spannend, weil die Instrumente außergewöhnlich waren. Wann hört man schon man denn sonst mal ein Solostück für Zither oder Kontrabass?
Leopold Hurt entlockte der Zither Klänge, die ich so noch nicht gehört hatte, teilweise waren jedoch weder Hoch- noch Tiefpunkte spürbar. Durch die vielen verschiedenen Techniken von Zupfen bis Kratzen wurde aber zumindest das Zusehen nie langweilig.
Das war auch bei Edicson Ruiz der Fall, die Bewegungen nahmen sportive und geradezu kontrolliert-epileptische Ausmaße an. Hier war auch der Klang sehr breit gefächert und füllig. Vor allem bei Heinz Holligers “preludio e fuga” konnte man die verschiedene Stimmen mit den unterschiedlichen Eigenheiten heraushören, sodass es eines der seltenen Stücke Neuer Musik war, bei denen ich tiefere Strukturen entdecken konnte. Insgesamt kam die Musik nicht zu provozierend daher, sondern besaß eine entspannte Spannung.
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