Am vergangenen Samstag probte das Deutsche Symphonie-Orchester im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks für die Aufführung des Stückes Tenebrae von Klaus Huber am Mittwochabend. Stück für Stück erarbeiteten sich die Musiker konzentriert das Werk. Sehr schnell bekam man einen Eindruck davon, wie Neue Musik klingen kann und wie viel Arbeit es macht sie einzustudieren.
Auch dem Kontrabassisten Pedro Gadelha war die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Wie vielen anderen auch war dem Brasilianer an manchen Stellen noch unklar, wie er die Noten zu spielen hat. In einer Probenpause war Gelegenheit dazu, ihn nach dem Besonderen der Neuen Musik zu fragen.
Sehr viel mehr als nur “ungewöhnliche Töne” sieht er in dieser Musikgattung. Immer wieder sei es eine Herausforderung, ein Stück Neue Musik zu spielen. In den Partituren, in denen die Komponisten ihrer Individualität ganze Freiheit schenken, werden neue Töne mit den verschiedensten Spielweisen notiert. Dadurch kostet es die Musiker in einem Orchester beim Einstudieren vielleicht mehr Zeit. “Doch das Endprodukt ist die Arbeit wert.”, sagt Gadelha. Jedes Instrument wird in der Neuen Musik vollkommen ausgekostet, was immer wieder zu überraschenden Klängen führt und dem Musiker die Möglichkeit gibt, sein Instrument ganz neu kennenzulernen. Für einen Kontrabassisten sei auch die Abwechslung ziemlich besonders, erklärt Gadelha. So muss er zum Beispiel in dem Stück Tenebrae von Klaus Huber, das das DSO heute schon den ganzen Tag probt, oft in kurzer Zeit seine Haltung wechseln, um die verschiedensten Töne an den verschiedensten Stellen des riesigen Instrumentes erklingen zu lassen. Dabei könne man schon einmal ins Schwitzen kommen. Aber immer wieder sei es ein Erlebnis, Neue Musik zu spielen und auch zu hören, sagt Pedro Gedelha. “Sie verändert sich, wie sich auch das Orchester verändert, wie auch die Menschen sich verändern und sich weiterentwickeln.” Auf die Aufführung am kommenden Mittwoch, zum Auftakt von Ultraschall Berlin 2014 freut sich er sich schon sehr und wünscht sich ein großes Publikum, das mit dem Deutschen Symphonie-Orchester die Neue Musik miterlebt.
Katharina Delmenhorst, 16
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