Heute fühlte ich mich an “Touché” von Hanspeter Kyburz erinnert , das am Sonntag beim Abschlusskonzert im großen Sendesaal aufgeführt wurde. Ich stritt mich mit einer Person hin und her, bis schließlich das Problem in den Hintergrund rückte und es eher darum ging, schnell und ironisch zu antworten. Dies war bei jener Komposition für Sopran, Tenor und Orchester ebenso der Fall: Es war äußerst amüsant anzusehen, wie sich die Protagonisten – gesungen von Cornelia Horak und Daniel Kirch – mehr und mehr ein geschicktes, spielerisches Wortgefecht lieferten und schließlich in Lachen ausbrachen. Das große Orchester unterstützte diesen temperamentvollen Charakter.
Musik muss mich auf irgendeine Weise ansprechen, also etwas mit mir zu tun haben. Bei diesem Stück, das zu einer ganzen Oper ausgeweitet werden könnte, ist dies gelungen. Stets bewegt sich das Ehepaar auf einem Grat zwischen leichtsinnig spöttischem Umgangston und dem Existenzproblem als Folge einer Scheidung. Diese Spannung wurde in den 20 Minuten so mitreißend musikalisiert, dass man komplett von ihr eingenommen wurde.
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