Solistenensemble PHØNIX16 // Timo Kreuser
Der Balkan verbindet Orient und Okzident, auf ihm liegt die Wiege der europäischen Demokratie. Zugleich ist er seit Jahrhunderten auch Schauplatz für Kriege und Diktaturen – und in jüngster Zeit für ein die Welt erschütterndes Flüchtlingsdrama.
Die Balkanroute des Berliner Vokalensembles PHØNIX16 beginnt in der Türkei und führt über Griechenland, Serbien und Kroatien nach Slowenien. Sie erzählt von Tod, Leid, Vertreibung und Unterdrückung, von Heimatlosigkeit, sie erzählt aber auch vom Widerstand gegen Terror und letztlich sogar von trotziger Lebenslust und der utopischen Hoffnung auf Gemeinsamkeit und Glück. Vokalwerke von Iannis Xenakis, Ivo Malec, Branimir Sakač und Vinko Globokar werden konfrontiert mit elektronischer Musik der 1970er-Jahre aus Balkan-Ländern. Und so wird dieses Konzert auch zu einer musikalischen Expedition auf ein hierzulande unbekanntes musikalisches Terrain und in eine Epoche, die, obwohl sie noch gar nicht so lange zurückliegt, doch weitgehend unbekannt ist. Zu hören sind Werke, die wie Vor-Echos der jüngsten Erschütterungen wirken.
İlhan Mimaroğlu
Agony (1965) 9´
für Tonband
Iannis Xenakis
Nuits (1967) 10'
für zwölf Stimmen
Vladan Radovanović
Voice from the Loudspeaker (1975) 5´
für einen Lautsprecher
Ivo Malec
Triola 1: Turpituda (1977) 10´
für fixed Media
Ivo Malec
Dodecameron (1970) 18´
für zwölf Stimmen
Branimir Sakač
Umbrana (1973)
für zwölf Stimmen
Ivo Malec
Triola 3: Nuda (1977) 12´
für fixed Media
Vinko Globokar
Airs de voyage vers l’intérieur (1978) 17´
für acht Stimmen, Klarinette, Posaune und Elektronik
Phønix16
Timo Kreuser, Leitung
Daniel Plewe, Klangregie
Komposter Kollektiv (Akaša Bojić, Luka Umek), Licht/Visuals
Veranstaltungsort
Heimathafen Neukölln
- Deutschlandradio Kultur: 20. Januar 2017, 19:30 Uhr, Konzert (live)
- Kulturradio vom rbb: 12. April 2017, 21:04 Uhr, Musik der Gegenwart