Solo-Recital Séverine Ballon
Séverine Ballon ist eine furchtlose Forscherin am Violoncello. Unzählige Werke wurden für sie geschrieben, sie meistert virtuose Steilhänge ebenso wie die Abenteuer des Performativen. Beides wird auch in ihrem Solo-Recital zu erleben sein.
Ashley Fure, 2018 Gast des Berliner Künstlerprogramm des DAAD, thematisiert in ihrem Werk den Doppelcharakter des Violoncellos: einerseits als erhabenes, ästhetisiertes Objekt, andererseits als ein Amalgam aus Holz, Haaren und Leim. Sie zeigt »die Narben, die der kreative Akt auf dem manipulierten Instrument hinterlässt«.
In die Weiten des Weltraums entführt uns Liza Lim. Aus der Entdeckung, dass sich unter der Eiskruste des Saturn-Mondes Enceladus ein riesiger Ozean befinden müsse, entwickelt die australische Komponistin eine ätherische Klangwelt.
Auch Timothy McCormack, der Klänge nicht zuletzt als physikalische Masse versteht, wählte eine geologische Metapher für sein Werk: glaziale Verschiebungen, das ›Wandern der Gletscher‹, die zu völlig neuen Landschaftsformationen führen.
Vom Tod spricht hingegen Francesca Verunelli in Ultimi fiori, vom Tod und der »Schwierigkeit, das ›nie mehr‹ zu verstehen«. Entstanden ist eine Canzone von extremer Intensität, »eine lange und eindrückliche Melodie für zwei Stimmen«.
Francesca Verunelli
Ultimi fiori (2016/18)
für Violoncello solo
Timothy McCormack
Drift Matter (2013) 14’
für Violoncello solo
Liza Lim
an ocean beyond earth (2016) 15’
Installation für Violoncello, präpariert mit Schnur und Violine
Séverine Ballon
inconnaissance
(2018) 12’
für Violoncello solo
Ashley Fure
Wire and Wool (2009) 7‘
für Violoncello und Elektronik
Séverine Ballon, Violoncello
Veranstaltungsort
Heimathafen Neukölln
- Deutschlandfunk Kultur: 19. Februar 2019, 19:05 Uhr, Konzert
- Kulturradio vom rbb: 27. März 2019, 21:04 Uhr, Musik der Gegenwart