Bernd Alois Zimmermann

Bernd Alois Zimmermann wurde 1918 in Erftstadt-Bliesheim geboren. Er war einer der herausragenden deutschen Komponisten der musikalischen Avantgarde, der in der Auseinandersetzung mit der Neuen Musik zu einem eigenen Stil fand. Eigentlich wollte Zimmermann Theologie studieren, begann aber dann im Wintersemester 1938/1939 das Studium der Schulmusik, Musikwissenschaft und Komposition an der Hochschule für Musik Köln. 1940 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht, aus der er im Herbst 1942 wegen einer schweren Hautkrankheit entlassen wurde. Er nahm das Studium wieder auf, dessen Abschluss sich durch Kriegsende und Nachkriegswirren bis 1947 verzögerte. Bereits seit 1946 war Zimmermann als freischaffender Komponist tätig, überwiegend für den Rundfunk. Von 1948 bis 1950 nahm er an den Kranichsteiner/Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, unter anderem bei René Leibowitz und Wolfgang Fortner, und arbeitete von 1950 bis 1952 als Lektor für Musiktheorie am Musikwissenschaftlichen Institut der Kölner Universität. 1957 bekam Zimmermann ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom und übernahm 1958 als Nachfolger von Frank Martin eine Kompositionsprofessur an der Kölner Musikhochschule, wo er das Seminar für Bühnen-, Film- und Rundfunkmusik begründete. In den 1960er-Jahren etablierte er sich als erfolgreicher Komponist und wurde mit mehreren namhaften Preisen ausgezeichnet. Einen Ruf als Kompositionsprofessor an die Berliner Hochschule der Künste lehnte er 1968 ab. Zum Ende des Jahrzehnts verstärkten sich bei Zimmermann depressive Tendenzen und führten zu einer psychischen Krise; hinzu kam ein sich schnell verschlimmerndes, inoperables Augenleiden. Am 10. August 1970 nahm sich der Komponist das Leben.