Gordon Kampe

Gordon Kampe - Bild (c) Manuel Miethe
Gordon Kampe, 1976 in Herne im Ruhrgebiet geboren, machte zunächst eine Ausbildung zum Elektriker und studierte dann Komposition bei Hans-Joachim Hespos und Adriana Hölszky an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Danach folgte die Fortsetzung des Studiums bei Nicolaus A. Huber an der Folkwang-Hochschule in Essen (seit 2010 Folkwang Universität der Künste), wo Gordon Kampe von 2009 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter war. Gordon Kampe ist zudem promovierter Musikwissenschaftler. Neben der Komposition, der Wissenschaft und der Lehre war er mehrere Jahre mit viel Engagement auch als Kirchenmusiker an der Johanniskirche in Herne tätig. Seit 2017 ist Gordon Kampe Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
Er komponiert Werke in sämtlichen Gattungen und in vielerlei Besetzungen, vor allem aber hat er eine große Leidenschaft für Musiktheater und Singstimmen. Gordon Kampes Vorliebe gilt der kurzen, unprätentiösen Form, gerne zusammengefasst in Zyklen, und prägnanten Gesten. Eine erfrischende Unmittelbarkeit, Sinnlichkeit, vielfältige Bezüge und Assoziationen sowie eine spürbare Lust am Vermitteln des Akts des Musikmachens sind wesentliche Momente seiner Kompositionen. Außerdem hat Gordon Kampe einen großen Sinn für Humor, sei er subtil, satirisch, doppelbödig, skurril oder grotesk, sei es Wortwitz. Dies zeigt sich schon an so anspielungsreichen wie hintersinnigen Titeln in Werken wie Gassenhauermaschinensuite (2009), Falsche Lieder (2011) oder Chamäleontheorie I („Gefühlte 70.000 Bratwurststände“), Fat Finger Error (2018) , Schnulzen (2019), Zack (2019) oder O Seufzen, Heulen Herzensknall (2022/23), das bei Ultraschall Berlin 2024 zu erleben ist. Die direkt zugänglichen Werke von Gordon Kampe sind strukturell überaus präzise gearbeitet und in ihren vielfältigen Bezügen differenziert und reflektiert.
Die Musik von Gordon Kampe wird bei den maßgeblichen Festivals aufgeführt, von den Donaueschinger Musiktagen bis zum Warschauer Herbst und den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Seine Bühnenwerke stehen regelmäßig auf dem Repertoire, sei es am Aalto-Theater Essen, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart oder bei den Salzburger Festspielen.
Gordon Kampe erhielt mehrfach Auszeichnungen, darunter 2007 und 2011 den Stuttgarter Kompositionspreis, 2016 den Förderpreis Komposition der Ernst von Siemens Musikstiftung, im gleichen Jahr zudem den Rom-Preis, der mit einem Stipendienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom verbunden ist, und ebenfalls 2016 den Schneider-Schott-Preis.