Séverine Ballon ist nicht nur eine exzellente Instrumentalistin, sie ist auch Performerin. Im vergangenen Jahr ließ sie sich in einer Installation der Komponistin Marianthi Papalexandri-Alexandri in ein Geflecht von Schnüren einbinden, das sie mit ihrem Spiel steuerte. Und auch Liza Lim entwickelt um die Cellilstin herum eine Klanginstallation mit Schnur und Geige. In diesem Setting entführt uns Liza Lim in gewissermaßen galaktische Sphären.
»Neuen Erkenntnissen der NASA-Mission Cassini zufolge«, so die australische Komponistin, »liegt unter der eisigen Kruste des geologisch aktiven Saturnmondes Enceladus ein riesiger Ozean. Forscher fanden heraus, dass die Taumelbewegung des Mondes, während er Saturn umkreist, nur dadurch erklärt werden kann, dass seine äußere Eisschicht nicht fest mit der Mondoberfläche verbunden ist, was wiederum bedeutet, dass ein riesiger Ozean vorhanden sein muss. Der Befund impliziert, dass der feine Sprühregen aus Wasserdampf, eisigen Partikeln und einfachen organischen Molekülen, die, wie Cassini beobachtet hat, aus Gesteinsbrüchen in der Nähe des Südpols stammen, von diesem riesigen Speicher aus flüssigem Wasser gespeist werden.«
In the ocean are many bright strands
and many dark strands
like veins that are seen
when a wing is lifted up.
Your hidden self is blood in those,
those veins that are lute strings
that make ocean music,
not the sad edge of surf
but the sound of no shore.
Jalal ad-Din Muhammad Rumi: The Diver’s Clothes Lying Empty
in der Übersetzung von Coleman Barks
There was a star riding through clouds one night & I said to the star, ›Consume me‹
Virgina Woolf: The Waves
Rainer Pöllmann