Das Konzert des RSB fängt mit Harmonie an. C-Dur halt, so heisst das Stück auch. Und diesen harmonischen Akzent sieht man auch in den Gesichtern aller widergespiegelt. Dieses Stück, C-Dur von Alexey Retinsky, erinnert mich an einen Abenteuer-Film. Genau an welchen ist mir nicht klar. Jedoch ist das Erlebnis sehr abwechslungsreich, genau wie ein Film solcher Art.
Im Laufe der Zeit, spüre ich etwas. Es geht bergab, bergauf. So deute ich dieses Stück, wie das echte Leben: Nach einem Tief folgt ein Hoch. Im Verlauf ist etwas Schottisches zu hören. Oder zumindest ist dies mein erster Gedanke als ich die Musik höre. Gelassene Atmosphäre, so lässt sich die Situation beschrieben. Ich sehe freudige Gesichter seitens der Musiker und das Publikum scheint auch dahinzuschmelzen, vor Ruhe. Jetzt werden die Saiten gezupft. Ich empfinde diesen Klang als sehr unentspannt und frage mich nach dem Grund einer solchen Wendung. Womöglich ist es so, damit das Publikum, vor Frieden, nicht einschläft. Aber vielleicht ist das auch der Plan. Wie vorhin. Auf ein Hoch folgt ein Tief. Auf Ruhe folgt Anspannung. Zum Glück endet dieses Stück mit einem guten Ende, schön ruhig.
Nun, eine Uraufführung. Am Meer von Olga Rayeva. Mit einem lautem Boing der Kontrabässe startet dieses Stück. Und jetzt, Überraschung. Es klingt alles wirklich wie ein Meer. Finde ich das gut? Ja. Aber was folgt, fand ich komisch. Komisch in dem Sinne, das es nichts mit dem eigentlichen Meer zu tun hat. Zwar höre ich Wasserplätschern, ähnlich einem Wasserfall. Und die intelligente Nutzung von Backpapier zur Imitation von Sandwehen, doch so wirklich erinnerte es mich nicht ans Meer. Die Geräusche mögen zwar das Wasser und den Strand darstellen, aber nicht das Meer an sich. Dafür hätte ich mir mehr Geräusche von Wellen und Windböen auf dem Meer gewünscht. Für mich ist das eine Darstellung des Strandes und keine des Meeres. Doch dies ist nur meine Sichtweise. Eine andere Meinung hat der Solist Roman Yusipey, am Bajan. Für ihn ist Rayevas Stück “ein Konzentrat aus allen Meeren die es gibt”. Verständlich, immerhin bedeutet dieses Stück sehr viel für ihn. Auch er war als Kind oft am Meer.
Es lässt sein Herz also höher schlagen. Das Bajan versinkt im Meer des Orchesters. Und das Meer verbindet zwei Menschen, die Komponistin und den Akkordeonisten.