Es ist der zweite Tag vom Ultraschall Festival. An diesem Tag werden zwei neue Blasinstrumente vorgestellt. Das Lupophon und das Kontraforte. Kompositionsstudenten der Hans Eisler und UdK haben für diese Instrumente Werke komponiert, die in der Hanns Eisler heute vorgestellt werden. Elise Jacoberger spielt Kontraforte und Martin Bliggenstorfer Lupophon .
Elise Jacoberger hat zuerst damit angefangen, Fagott zu studieren, was sie meistens auch spielt. Vor gut 10 Jahren kam das Kontraforte dazu, ein neu konzipiertes Kontrafagott. Sie hat mit dem Kontraforte im Ensemble „Musikfabrik“ aus Köln angefangen, da dieses wollte, dass sie es beim nächsten Konzert soielen sollte. Ihr macht das Kontraforte Spaß, obwohl sie es nicht direkt gewählt hat.
Ihr Kollege Martin Bliggenstorfer aus dem Ensemble „Proton“ aus Bern hat Oboe studiert und ist eigentlich Oboist, doch er spielt nicht nur die „normale“ Oboe, sondern auch andere Instrument der Oboenfamilie, wie zum Beispiel die Oboe d’amore oder das Englischhorn. Er sagt, er sei glücklich darüber, dass es jetzt auch eine Bassoboe gebe. Er wurde etwa im Jahr 2008 von einem anderen Musiker darauf aufmerksam gemacht, dass es auch bald eine Bassoboe geben würde. Dies hat ihn sehr begeistert, so dass er bald mit dem Lupophon angefangen hat.
Bei beiden Instrumenten braucht man mehr Luft, da diese größer sind als die ursprünglichen Instrumente. Jedoch erklären beide Spieler, dass die Griffe eigentlich fast genauso sind wie bei den ursprünglichen Instrumenten, jedoch ist bei beiden das Rohrblatt größer und breiter. „Ich hatte, als ich das Lupophon bekommen habe, gar kein Rohr“ erklärt Bliggenstorfer, er musste sich also erstmal was überlegen. Bei dem Lupophon ist außerdem neu, dass dieses eine Oktave tiefer ist als die Oboe und der Tonumfang viel größer.
Besonders am Kontraforte ist, dass man sowohl leise, als auch laut spielen kann, was beim Kontrafagott etwas schwerer ist. Außerdem kann man durch die andere Aerodynamik des Instruments schneller spielen, als wenn man Kontrafagott spielen. Das Lupophon hat einen sehr schönen warmen Klang, erklärt Martin Bliggenstorfer. Für ihn ist auch wichtig mit den Komponisten zusammenzuarbeiten, da man dann zeigen kann, was man kann. Jedoch muss man auch häufig auf Entdeckungsreisen gehen, wie etwa wenn man Wolfsgeheul spielen möchte, dafür bläst Martin Bliggenstorfer direkt in das Instrument rein, ohne Rohr uns S-Bogen. „Wir haben das bei Elise zuhause ausprobiert“ erzählt Martin Bliggenstorfer. „Meine Katze ist dann vom Sofa gesprungen, als wir das Wolfsgeheul ausprobiert haben,“ beschreibt uns Elise Jacoberger.
Für beide Instrumente gibt es noch nicht so viele Werke. „Man kann auf dem Kontraforte aber alle Werke spielen, die eigentlich für das Kontrafagott gedacht sind“ erklärt Jacoberger. Beide machen gerne bei Projekten wie diesem mit, um das Repertoire für ihre Instrumente immer mehr zu erweitern.
Durch dieses Gespräch habe ich eine Reise in die Welt der neuen Musik, aber auch der neuen Instrumente gemacht, die mir zeigt, wie sehr die Musik heute immer noch im Wandel ist.