Ultraschall Berlin

Festival für neue Musik, veranstaltet von Deutschlandfunk Kultur und rbb Kultur.

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UltraschallReporterin Tabea Gesche (19), am 22. Januar 2016.
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Kristjan Järvi dirigiert das DSO Berlin (Copyright: rbb/Thomas Ernst)
Kristjan Järvi beim Eröffnungskonzert von Ultraschall Berlin am 20.01.2016 (© rbb/Thomas Ernst)

„Am Anfang klingt es ein bisschen wie Richard Wagner. Aber dann wird es ganz anders!“, kündigt Andreas Göbel vielversprechend das erste Werk des Eröffnungskonzertes von Ultraschall Berlin 2016 an. Den ganzen Abend wartete ich darauf, dass etwas „ganz anders“ wird. Nur in seltenen Momenten kann sich meine daraus resultierende innere Anspannung in Dissonanzen auflösen. Nein, Neue Musik muss nicht atonal und zwingend ungewohnt sein. Neue Musik darf harmonisch sein, darf in mitzählbaren Rhythmen funktionieren, darf Spaß machen. Musik darf alles. Doch gestern wurde ich das Gefühl nicht los, statt im Konzertsaal im Kino zu sitzen und bald habe ich mich gefragt, in welchem Film. Dass ich dabei unweigerlich an Hollywood denken musste, hat nicht nur mit dem amerikanischen Hintergrund der Komponisten und Solisten zu tun. Mit viel Pathos wurde mir viermal das Gleiche erzählt, am meisten sprachen noch das abschließende Saxophonkonzert von Roberto Sierra zu mir, das James Carter herausragend interpretierte und befreiende Lacher im Publikum auslöste. Befreiend war auch der Dirigierstil von Kristjan Järvi, dessen Hüpfer auf dem Podest für Abwechslung sorgten und der in den entscheidenden Momenten trotzdem Ruhe auszustrahlen vermochte.

Ab einem gewissen Zeitpunkt stellte sich mir die Frage, ob das Konzert allein schon deshalb gelungen war, weil meine Hörerwartung stets aufs Neue getäuscht wurde und die ersehnten Brüche in der Musik einfach nicht eintraten. Zu einer abschließenden Antwort bin ich nicht gekommen, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass dieser Effekt des Erstaunens über Banalität von den Komponisten gewollt war. In einem anderen Kontext hätte ich die Werke auch gänzlich anders genießen können. Wenn es darum ging, die Zielgruppe für Ultraschall Berlin zu erweitern, so mag das erreicht worden sein. Jene Neueinsteiger werden nun womöglich ihre Erwartungen gegenüber den folgenden Konzerten des Festivals für, wohlgemerkt, Neue Musik, ändern. Folgt darauf die erneute Destruktion? Ist das eine neue Komponente der Neuen Musik?

Vielleicht klang der Anfang ein bisschen wie Richard Wagner. Und wie Jazz und Hollywood. Bestimmt wird es ab jetzt ganz anders. So wie erwartet.

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