Gjertsen’s Komposition für Viola und Kontrabass wirkte unsicher, aber auch brutal und somit äußerst stumpf. Es war aber interessant, dieses riesige Instrument mit Neuer Musik zu erleben. Hierbei klingt alles in einer angenehm tiefen Lage, die während des Stückes sogar noch tiefer wird. Trotzdem wirkt der Bass nie zu brummig.
Phillip Maintz’ “Naht” klingt durch die vielen Obertöne von Cello und Geige nach angenehmem, teils aber auch zerbrochenem Vogelzwitschern.
“Gust” von Jon Øyvind Ness weist eine große Qualität auf: Es lässt mich einschlafen. Dass mir das bei Neuer Musik passiert, hätte ich nicht für möglich gehalten, denn dafür braucht ein Stück einerseits das entspannte Grundmaterial, andererseits aber vor allem die Genauigkeit und Abstimmung der Instrumente, die hier ganz offensichtlich gegeben ist.
Das nächste Instrument mag manch einer für E-Gitarre im Zither-Pelz gehalten haben. Sie wurde mit großer Sorgfalt und Kraft von Leopold Hurt bespielt, während Cosima Gerhardt am Cello die rhythmische Grundlage für diese Entfaltung liefert. Durch die elektronische Einspielung nahm die Komposition noch mehr an Fahrt auf, und die Zither konnte sich von ihrer rauen Seite zeigen. Im Interview mit Andreas Göbel weist Hurt auf die gute Möglichkeit der Neuen Musik hin, das Überleben seines Instrumentes zu sichern und es neu zu beleben.
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