Bethany Younge

Bethany Younge - Bild © Polly Chesnokova
Die US-Amerikanerin Bethany Younge arbeitet als Komponistin, Klangkünstlerin und Performerin. Sie hat am Oberlin Conservatory of Music in Oberlin/Ohio sowie am Koninklijk Conservatorium in Den Haag in den Niederlanden studiert. Prägende Lehrer:innen waren Richard Barrett, Martijn Padding, Yannis Kyriakides, Peter Adriaansz, Lewis Nielson und Seung-Wan Oh. Ihre Ausbildung hat sie mit einem Graduiertenstudium in Komposition an der Columbia University in New York fortgeführt. Bethany Younge ist augenblicklich als Technische Leiterin und Dozentin am Dartmouth College in Hanover/New Hampshire tätig.
In all ihren vielseitigen künstlerischen Arbeiten hat Bethany Younge stets die spezifischen Personen des jeweiligen Kontexts im Blick, sowohl die Performer:innen als auch die Rezipierenden. Sie bezieht in ihrem Komponieren Körperlichkeit in differenzierter Weise mit ein, dies betrifft sowohl die physikalischen Eigenschaften der Instrumente, die klanglichen und spieltechnischen Aspekte, zudem auch Aspekte elektronischer Sounds, als auch die spezifischen Bedingungen der Interpret:innen, mit denen sie zusammenarbeitet. „Das Wesen hinter dem Klang und der Bewegung ist dafür verantwortlich, dass die ästhetischen Wahrnehmungen überhaupt erfahrbar werden“, so die Überzeugung von Bethany Younge, „deshalb bevorzuge ich eine Art der Zusammenarbeit, die es den individuellen Interpret:innen erlaubt, bewusst als körperliche Vermittler:innen des Klangs in die Musik einzutauchen. Die Eigenheiten, Vorlieben und auch das Unbehagen der Interpret:innen, für die ich komponiere, fließen sowohl in die Entwicklung meiner Werke als auch in deren Ausführung ein. Während der Entstehungszeit meiner Werke werde ich wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.“ Vor allem die ursprünglichsten und ältesten Formen musikalischer Artikulation, die vielfältigen Äußerungen der menschlichen Stimme und die mannigfachen Impulse von Schlaginstrumenten erwecken immer wieder das Interesse von Bethany Younge. Dies geschieht sogar ästhetisch transformiert in Besetzungen mit Blas- oder Streichinstrumenten.
Musik und Performance verbinden sich in besonderer Weise in Bethany Younges Werkreihe Atavists Series für Ausführende und Zuspiel. Hier stehen die menschliche Stimme, der Körper als perkussives Instrument und Bewegungspatterns im Zentrum. Bei dieser Werkreihe geht Bethany Younge außerdem neue Wege in der Fixierung von Musik und Bewegung anhand des Zusammenspiels von visueller Partitur, Audiopartitur und Videoanleitungen.
Die Arbeiten von Bethany Younge werden bei internationalen Projekten und Festivals aufgeführt, darunter dem Long Beach Opera Songbook, den Darmstädter Ferienkursen, der Gaudeamus Muziekweek in Utrecht und beim Frequency Festival in St. Pölten. Ihre Werke werden u. a. vom JACK Quartet und TAK Ensemble aus New York, vom Vokalensemble Ekmeles aus New York, vom ASKO/Schönberg Ensemble aus Amsterdam, TILT Brass aus Brooklyn, von Ensemble Klang aus Den Haag, vom niederländischen Orkest De Ereprijs und vom schweizerischen GYRensemble aufgeführt. Bethany Younge ist für ihre Arbeiten mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Sie ist zudem Mitbegründern des Musikmagazins Cacophony Magazine.
Konzerte-
LUX:NM
Fr.. 17.01.2025 17:00 Uhr
Heimathafen Neukölln