Iris ter Schiphorst
Iris ter Schiphorst wurde 1956 geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Pianistin und reger Konzerttätigkeit reiste sie zwei Jahre durch die Welt. Zurück in Deutschland, studierte sie Theater-, Kulturwissenschaften und Philosophie in Berlin und besuchte Seminare bei Dieter Schnebel, Luigi Nono und Helga de la Motte. Gleichzeitig befasste sie sich intensiv mit elektronischer Musik und Sample-Techniken und gewann 1992 den ersten Preis des dritten Kompositionswettbewerbs für Synthesizer- und Computermusik.
Zusammen mit den Komponisten Mayako Kubo, Franz-Martin Olbrisch, Berthold Türcke sowie den Musikwissenschaftlern Frank Hilberg und Gian Mario Borio gründete sie Ende der 1980er-Jahre den Verein “zeit-Musik”. Ihre Kompositionen aus dieser Zeit thematisieren vor allem das Verhältnis von Schrift und Klang.
1990 gründete sie das elektro-akustische Ensemble intrors, mit dem sie 1997 Preisträgerin des internationalen Kompositionswettbewerbs BLAUE BRÜCKE wurde.
In den Jahren 1996–2001 verband sie eine intensive Zusammenarbeit mit dem Komponisten Helmut Oehring, aus der zahlreiche Kompositionen hervorgegangen sind.
Iris ter Schiphorst erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Ihr vielbeachtetes Orchesterstück HUNDERT KOMMA NULL erhielt im Jahr 2001 eine Nominierung für den Prix Italia; ihr Ensemblestück “Zerstören” (UA in Witten, 2006) wurde für die World Music Days 2007 in Hongkong nominiert. 2004 war sie Artist in Residence auf dem Künstlerinnenhof “Die Höge”.
Ihr umfangreiches Werkverzeichnis umfasst alle Gattungen. Dabei haben ihre langjährigen Erfahrungen als Musikerin (zunächst im klassischen Bereich als Pianistin, später als Bassistin, Schlagzeugerin, Keyboarderin und Tontechnikerin in unterschiedlichsten Rock- und Popformationen) ihre Haltung zum Komponieren und ihre Auffassung von Musik entscheidend geprägt.
Ihre Werke wurden u. a. uraufgeführt auf Festivals in Donaueschingen (1996, 1998), Witten (1997, 2006), Helsinki (1997), Paris (Festival d’automne 1998), München (musica viva 2000 und 2002), auf der Expo (2000), dem Europäischen Musikmonat Basel (2001), in Glasgow (2001), der dokumenta (Kassel 2002), Bielefeld (“visible music” 2003), “festival rendez-vous musique nouvelle” Forbach (2004), Klangwerkstatt Berlin (2003, 2004), Stockholm (2005), Köln (Forum neuer Musik 2005), Amsterdam (2005) und Porto (2006).