Robert HP Platz
Robert HP Platz, geboren 1951 in Baden-Baden, studierte von 1970 bis 1973 an der Hochschule für Musik in Freiburg/Breisgau Musiktheorie, Klavier und Dirigieren sowie Komposition bei Wolfgang Fortner und Musikwissenschaft bei Elmar Budde, zudem eine Zeit lang Parapsychologie bei Hans Bender. Anschließend führte er sein Kompositionsstudium bei Karlheinz Stockhausen an der Musikhochschule Köln weiter und schloss die Ausbildung zum Dirigenten bei Francis Travis ab. 1978 und 1979 erhielt Robert HP Platz ein Stipendium der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks und lebte danach längere Zeit in den USA und Paris, hier arbeitete er 1980 am IRCAM. Von 1980 bis 2001 leitete Robert HP Platz das Ensemble Köln und wurde ein wichtiger Akteur der Kölner Neue-Musik-Szene. Bei Gastdirigaten hat er mit Ensembles und Orchestern wie dem Ensemble Modern, dem Klangforum und der Reihe Wien, Musikfabrik, dem DSO Berlin, dem Rundfunksinfonieorchester des WDR zusammengearbeitet, außerdem mit den beiden SWR-Symphonieorchestern Freiburg/Baden-Baden und Stuttgart, der Radiophilharmonie des NDR Hannover, den Niederrheinischen Symphonikern, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, den Bamberger Symphonikern und der Bayerischen Staatsoper. Mit Ensembles und Orchestern realisierte Robert HP Platz als Dirigent rund 400 Uraufführungen in Konzert und Oper.
Die Kompositionen von Robert HP Platz sind seit 1989 Teile eines tagebuchartig in assoziativen Sprüngen sich fortsetzenden Gesamtwerks, im Raum verteilt, polyphon sich durchdringend und überwölbend im Sinne einer „Formpolyphonie“. Anregungen zu diesem Konzept erhielt er aus der Musik (Pierre Boulez: Dritte Klaviersonate), aus futuristischer Dichtung (Welimir Chlebnikow: Zangezi) und der Malerei (Thomas Hartmann) und der Naturwissenschaft (Manfred Eigen, Theorie des Hyperzyklus). Zahlreiche Einspielungen dokumentieren die kompositorische und dirigentische Arbeit von Robert HP Platz und wurden ausgezeichnet, etwa seine Einspielungen von Werken von Toshio Hosokowa beim Label Neos mit der Auszeichnung Clef d’Orals „Beste CD des Jahres 2009“.
Ab 1990 war Robert HP Platz Professor für Komposition an der Musikhochschule Maastricht, verbunden mit einem Seminar zur Aufführungspraxis Neuer Musik, von 2000 bis 2007 zudem künstlerischer Leiter des Festivals Schreyahner Herbst. Seit Oktober 2013 hat Robert HP Platz eine Professur für Komposition und Ensembleleitung Neue Musik an der Musikhochschule Würzburg inne. Er war mehrfach Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen, Vortrags- und Lehrtätigkeiten führten Robert HP Platz durch Europa sowie nach Mexiko, Israel, Indonesien, Südkorea, Japan und in die USA. Seit 2015 hat er maßgeblich die Entwicklung des ersten Tranducer-Flügels der Klaviermanufaktur Steingraeber in Bayreuth mit seiner Expertise begleitet.
Konzerte-
Carolin Widmann // DSOB // Anna Skryleva
Mi. 15.01.2025 20:00 Uhr
Haus des Rundfunks: Großer Sendesaal des rbb