Adriana Hölszky
Adriana Hölszky wurde 1953 in Bukarest als Tochter einer rumäniendeutschen Mutter und eines ungarischen Vaters geboren. Bereits als Kind begann sie kurze Werke zu komponieren. Von 1959 bis 1969 besuchte sie das Musikgymnasium in ihrer Geburtsstadt. 1972 begann sie das Kompositionsstudium bei Ştefan Niculescu am Bukarester Konservatorium „Ciprian Porumbescu“.1976 zog Adriana Hölszky mit ihrer Familie nach Deutschland und studierte von 1977 bis 1980 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDKS) Komposition bei Milko Kelemen und Klavier bei Günter Louegk. Während dieser Jahre gab sie als Pianistin mit dem Trio Lipatti Konzerte. Ab 1980 war sie Lehrbeauftragte an der HMDKS für Musiktheorie und Gehörbildung. 1983 erhielt Adriana Hölszky das Stipendium der Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und gewann den ersten Platz des Komponistenforums der Internationalen Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik. Mit der Uraufführung ihres Musiktheaterstücks Bremer Freiheit 1988 bei der ersten Ausgabe der von Hans Werner Henze ins Leben gerufene Münchener Biennale sorgte sie international für Aufmerksamkeit. Das Werk markiert den Startpunkt ihrer internationalen Karriere als Komponistin. Seitdem werden Adriana Hölszkys Werke auf den maßgeblichen internationalen Podien aufgeführt.
Sie selbst charakterisiert ihre Musik als „Klangräume“, in denen Faktoren wie unterschiedliche Ausdehnung und Verdichtung eine wesentliche Rolle spielen. Auch Filmtechniken wie Schnitt und Überblendung bestimmen die Strukturen ihrer Werke. Statt Kategorien traditioneller Strukturelemente finden sich darin „Klangenergie, Schwarm- oder Schichtklang, Aufladung, Exploson und Eruption“, wie der Musikjournalist Torsten Möller charakteristische Momente in Adriana Hölszkys Musik im Online-Lexikon Musik und Gender im Internet auf eine Formel brachte. Das Sprengen der Grenzen zwischen Vokal- und Instrumentalmusik, die Auflösung traditioneller Orchestergruppen, volatile Raumklänge, ebenfalls Merkmale ihres Schaffen, können auf Adriana Hölszkys Erfahrungen mit elektronischer Musik zurückgeführt werden.
Adriana Hölszky war von 1997 bis 2000 Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock und ab 2000 Professorin für Komposition an der Universität Mozarteum in Salzburg. Seit 2002 ist sie Mitglied der Akademie der Bildenden Künste in Berlin. 2007 wurde sie Vorstandsmitglied der Freunde und Förderer des Internationalen Musikinstituts Darmstadt. 2015 wurde ihr der Deutsche Musikautor:innenpreis der GEMA in der Kategorie „Komposition Orchester“ verliehen, 2019 erhielt sie den Lous-Spohr-Preis.
Konzerte-
Trio Catch
Fr. 19.01.2024 19:00 Uhr
Heimathafen Neukölln