Sara Glojnarić

Sara Glojnaric - Bild © Mateja Vrckovic / Edition Juliane Klein
Die in Leipzig lebende Komponistin Sara Glojnarić wurde 1991 in Zagreb geboren. An der Musikakademie Zagreb studierte sie Komposition bei Davorin Kempf. Sie war Erasmus-Studentin bei Michael Reudenbach an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, wo sie ihr Studium bei Martin Schüttler fortsetzte. Die Musik von Sara Glojnarić wird als energiegeladen und „zumeist atemberaubend virtuos“ beschrieben. Die Klangsprache ihrer Werke ist sinnlich, sympathisch verwegen, temperamentvoll und zupackend. Sara Glojnarić interessieren in ihrer Musik nicht nur strukturelle Fragestellungen, die sie mit analytischem Scharfsinn und zuweilen dekonstruierend behandelt, sondern auch technologische, soziologische und politische Aspekte der Musikproduktion. Feminismus, Queerness sowie Machtgefälle im analogen Leben und in den digitalen Medien sind weitere Themen, die in die Werke von Sara Glojnarić einfließen. Zudem verarbeitet sie unterschiedliche Phänomene der Popmusik in ihren Kompositionen, direkt und als Metaebene. Sie untersucht beispielsweise unter bestimmten Aspekten einzelne Momente, Bausteine oder Parameter aus der Popkultur und leitet daraus überaus fruchtbare Versuchsanordnungen für ihr Komponieren ab. „Es interessiert mich, wie sich die gesellschaftlich weitgespannte Popkultur auch in unserem Alltag auswirkt. Das ist ein wichtiger Teil meiner künstlerischen Arbeit“, hat Sara Glojnarić in einem Interview für Ultraschall Berlin vor einigen Jahren erklärt. Sie kennt beide Szenen genau, sowohl die der Pop- und Rockmusik als auch die der Neuen Musik. Neben ihrem kompositorischen Schaffen hat sie mehrjährige Erfahrungen mit Bands im Indie- und Synth-Pop sowie in der Musikproduktion mit Bands. Dabei wirkt sie zuweilen an Tasteninstrumenten oder am Drumset mit.
Mit ihren Werken ist Sara Glojnarić bei den wichtigen Festivals für Neue Musik vertreten, vom ECLAT Festival Stuttgart und dem Huddersfield Contemporary Music Festival bis zu den Wittener Tagen für neue Kammermusik und Wien Modern. 2024/25 war sie Vertretungsprofessorin an der Hochschule für Musik Basel. Zu den Preisen, die Sara Glojnarić verliehen wurden, zählen der Kranichsteiner Musikpreis (2018), in Österreich der Erste Bank Kompositionspreis (2022) und der Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung (2023). Bei den Donaueschinger Musiktagen 2024 erhielt sie für ihr Werk DING, DONG, DARLING! für Orchester und Elektronik, das sich als klingende Feier queeren Lebens versteht, den Orchesterpreis des SWR Symphonieorchesters. Die hochvirtuose Komposition sei ein Abbild „unserer vielschichtigen Gegenwart“ mit utopischem Potenzial, befand die Jury. An der Experimentalbühne Tischlerei der Deutschen Oper Berlin wurde 2021 Sara Glojnarić‘ Musiktheater Kein Mythos für zwei Sängerinnen, Vocoder, Streichquintett, Schlagzeug und Video aufgeführt, womit sie den Wettbewerb „Neue Szenen“ gewonnen hatte.
Konzerte-
LUX:NM
Fr.. 17.01.2025 17:00 Uhr
Heimathafen Neukölln