Marc Albrecht
Seit 2011 ist Marc Albrecht Chefdirigent der Dutch National Opera, des Netherlands Philharmonic und des Netherlands Chamber Orchestra. Im Mai 2016 wurde die Nationaloper Amsterdam mit dem International Opera Award als „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet und der Chefvertrag von Marc Albrecht bis Sommer 2020 verlängert.
Marc Albrecht ist an internationalen Opernhäusern ein gefragter Gast. Sein Debut an der Mailänder Scala gab er im März 2013 mit „Die Frau ohne Schatten“ (Regie Claus Guth); im August 2017 stand er für „Hänsel und Gretel“ dort wieder am Pult. Bei den Bayreuther Festspielen gastierte er von 2003 bis 2006 mit „Der fliegende Holländer“ sowie im selben Jahr am Teatro Real in Madrid mit Janáčeks „Totenhaus“. Eine besondere Beziehung pflegt er zur Semperoper Dresden, wo er mehrere Produktionen in Folge, darunter „Wozzeck“, „La Damnation de Faust“ und zuletzt in 2009 „Elektra“ leitete. An der Bayerischen Staatsoper feierte er in 2008 einen Sensationserfolg mit Henzes „Die Bassariden“ (Regie Christoph Loy), sowie im Folgejahr an der Royal Opera Covent Garden mit „Der fliegende Holländer“. Das Theater an der Wien bittet ihn regelmäßig ans Pult, zuletzt mit Henzes „Der Prinz von Homburg“ in 2011 und „Elegie für Junge Liebende“ in 2017.
Bei den Salzburger Festspielen debütierte Marc Albrecht bereits 2003 und leitete erneut mit den Wiener Philharmonikern in 2010 Bergs „Lulu“. Die langjährige Verbindung zur Deutschen Oper Berlin wurde nach spektakulären Produktionen von Messiaens “Saint François d’Assise“ und Janáčeks „Die Sache Makropulos” im März 2018 mit der erfolgreichen Neuinszenierung von Korngolds „Das Wunder der Heliane“ fortgeführt. An der Oper Zürich gastiert Marc Albrecht ebenfalls regelmäßig, leitete hier in 2013 „Tannhäuser“ und „Die Soldaten“ (Regie Calixto Bieito), im September 2016 „Der Freischütz“. Im Herbst 2018 steht Marc Albrechts Operndebüt in den USA bevor, das er mit Strauss‘ „Arabella“ an der San Francisco Opera feiert.
Auch im sinfonischen Bereich hat Marc Albrecht neben seinen Chefpositionen die wichtigsten Orchester Europas dirigiert, darunter die Berliner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra, die Wiener Philharmoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Münchner Philharmoniker, das City of Birmingham Symphony Orchestra, Orchestre National de France, Danish National Radio Symphony Orchestra, Royal Stockholm Philharmonic und das NHK Symphony Orchestra Tokyo. Mit dem Orchester des RAI Torino verbindet ihn eine regelmäßige, jährliche Zusammenarbeit, ebenfalls konzertierte er mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. In den USA gastierte er beim Saint Louis, Dallas Symphony und Cleveland Orchestra und im Mai 2017 beim Houston Symphony Orchestra.
In seinen sinfonischen Programmen ist Marc Albrechts zentrales Anliegen die Integration moderner Kompositionen in der Gegenüberstellung zu Klassikern. Nicht nur bei den großen Sinfonien von Strauss, Bruckner und Mahler wird ihm eine einzigartige klangliche Transparenz und musikalische Tiefenschärfe bescheinigt. Ausgangspunkt ist ein kammermusikalisches Verständnis mit einem an der Moderne geschulten Ohr. Auf der Bühne jedoch hat er die Bereitschaft zur grenzenlosen emotionalen Hingabe.
Zu Beginn seiner Karriere war Marc Albrecht mehrere Jahre Assistent an der Staatsoper Hamburg sowie an der Semperoper Dresden. Zudem war er persönlicher Assistent von Claudio Abbado beim Gustav Mahler Jugendorchester. Ab 1995 übernahm er für sechs Jahre als Generalmusikdirektor das Staatstheater Darmstadt, war für weitere vier Jahre erster Gastdirigent an der Deutschen Oper Berlin und ging von dort als Chefdirigent und künstlerischer Leiter zum Orchestre Philharmonique de Strasbourg.
CD-Einspielungen von Marc Albrecht sind bei Pentatone erschienen, zunächst mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, mit dem mehrere Werke von Berg, Korngold und Richard Strauss und die Klavierkonzerte von Schumann und Dvořák veröffentlicht wurden, und ab 2013 auch mit dem Netherlands Philharmonic, darunter Mahlers „Das Lied von der Erde“ (2013) sowie seine Vierte Sinfonie und Brahms/Schönbergs Klavierquartett op. 25 (2015). Im Herbst 2018 veröffentlicht Marc Albrecht ein neues Strauss-Album für Pentatone mit den Werken „Ein Heldenleben“ und „Burleske“. Hinzu kommen Live-Aufnahmen der Opern „Elektra“, „Der Rosenkavalier“, „Arabella” und „Der Schatzgräber“ und „Orest“ von Manfred Trojahn mit dem Label Challenge Classics.