Ultraschall Festival Berlin

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Sara Glojnarić: Artefacts

(2018)

Der gleichen Generation wie Yiran Zhao gehört die 1991 in Zagreb geborene Sara Glojnarić an. In ihrer kompositorischen Arbeit setzt sie sich vor allem mit Popkultur, deren Ästhetik und damit verbundenen soziopolitischen Fragestellungen auseinander. So auch in ihrem neuen Werk, das sie für die Neuen Vocalsolisten geschrieben hat: Das Stück widmet sich dem Themenkomplex der Nostalgie, der Sehnsucht nach einer idealisierten bzw. verklärten vergangenen Zeit, die Glojnarić insbesondere im Hinblick auf Popmusik seit den 1960er Jahren untersucht. »Im Zentrum meiner Auseinandersetzung mit dem Thema«, so die Komponistin, »stehen sowohl meine eigenen Nostalgiemomente und -bezugspunkte als auch die der Neuen Vocalsolisten. Das Stück ist damit ein sehr persönliches – man könnte fast sagen: privates – Experiment.«

Glojnarić fokussiert sich dabei auf Logos, Symbole und andere Trigger, die Nostalgie auf einer nonverbalen Ebene kommunizierbar machen. Ihre Idee ist es, einen Katalog nostalgiebezogener Zeichen anzulegen, der sich vorwiegend aus popkulturellen Lebensbereichen speist. Dazu regte sie ein Text der russischen Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Svetlana Boym mit dem Titel Nostalgia and its Discontents an. Boym unterscheidet grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Nostalgie: einerseits die »restaurative Nostalgie«, die versucht, eine Vergangenheit (bzw. verlorene emotionale Heimat) wiederherzustellen, andererseits die »reflexive Nostalgie«, die Objekte oder Trends der Vergangenheit zwar nachahmt, dabei aber die Vorherrschaft der Gegenwart nicht ausschließt, sich also ihrer selbst bewusst ist.

Als zentral in Svetlana Boyms Essay erachtet die Komponistin die Frage nach der Funktion von Nostalgie hinsichtlich politischer Machtausübung: »Boym schreibt in ihrem Text, dass Nostalgie dazu tendieren kann, Politik und Geschichte zu vereinnahmen; und dass ein nostalgischer Blickwinkel es uns nicht erlaubt, irgendetwas jenseits der Nostalgie zu sehen – wie eine verschwörerische Einbildung. Dieser Gedanke hat mich sehr beschäftigt. Für meine Komposition schwebt mir daher eine Auseinandersetzung mit Nostalgiepolitik vor; in privaten sowie in öffentlichen Kontexten.«

Leonie Reineke

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