Ultraschall Festival Berlin

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Mark Barden: Witness

So abstrakt und vergänglich die Musik als Kunst in der Zeit ist, so konkret ist die Körperlichkeit des Musizierens selbst. An dieser Körperlichkeit ist der Komponist Mark Barden höchst interessiert. Das Gestische an der Hervorbringung von Musik spielt in seinen Werken eine große Rolle – eine gewisse Verwandtschaft zur Musique concrète instrumentale von Helmut Lachenmann ist auch bei dem Schüler Mathias Spahlingers, der zuvor Privatunterricht bei Rebecca Saunders nahm, nicht zu verkennen. Auch in Witness ist die Physis der Musiker von großer Bedeutung. Die »Körper-Choreographie« spiele eine große Rolle in diesem Werk, sagte Barden anlässlich der Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen 2012 im Gespräch mit Armin Köhler. »Da sind vier Körper auf der Bühne, und die machen irgendwas.« Die Partitur von Witness hält dieses ›irgendwas‹ als »organische Choreographie« für jeden der Spieler fest, abhängig von dessen körperlichen Möglichkeiten. Witness ist zwar für die vier Musiker des Ensembles Nikel geschrieben, kann aber anders klingen, wenn das Stück von anderen Interpreten gespielt wird. ›Witness‹ bedeutet ›Zeuge‹, aber auch ›Nimm wahr!‹ Der Imperativ gilt nicht zuletzt den vier Spielern selbst, die einander wahrnehmen müssen. Umso mehr, als sie jenseits ihrer eigenen Instrumente auch das Klavier als einen gemeinsamen Klang-Körper sich ertasten müsssen – auch das ein kompositorischer Einfall, der später, im Konzert des Ensembles ascolta, bei Ultraschall Berlin erneut aufgenommen wird. Die Aufforderung zur genauen Wahrnehmung gilt aber natürlich auch dem Publikum. »In Bardens Schaffen«, so drückt es der Musikwissenschaftler Rainer Nonnenmann aus, »findet die Ästhetik des erfüllten Augenblicks und möglichst intensiven sinnlichen Erleben ein handfestes Korrektiv im betont haptischen, teils nachgerade mit anatomischer Präzision sezierenden Zugriff auf Musiker- und Instrumentenkörper, deren Erlebnis sich beim aktuell mitvollziehenden Musikhören idealerweise weiter fortsetzt in eine gleichzeitig distanzierte Selbstbeobachtung des eigenen Hörens.«

Rainer Pöllmann   

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