In Habitat werden Klänge verschiedener Lebensräume erforscht und auf das Streichtrio übertragen. Ein Lebensraum ist ein Ort, an dem ein Organismus zu Hause ist, und er enthält alles, was ein Tier zum Überleben braucht, wie zum Beispiel einen Unterschlupf, Wasser, Nahrung, Platz.
Ich habe sowohl Klänge tierischer als auch menschlicher Lebensräume erforscht. Dafür wurden Aufnahmen aus dem Lebensumfeld der Interpretinnen einbezogen – von einem alten Kühlschrank und andere Küchengeräusche, aus einem Café in Paris, von Vögeln vor einer Freiburger Wohnung…
Auch Geräusche natürlicher Lebensräume von Tieren wie dem Giant Banjo Frosch und den Gibbons (kleinen Menschenaffen) sind in dem Stück zu hören. Der ideale Lebensraum für den Giant Banjo Frosch ist ein Teich in einem überfluteten, grasbewachsenen Waldgebiet in Australien. Er verbringt einen Großteil seines Lebens unter der Erde und taucht erst nach ausreichendem Regen zum Brüten auf. Die Gibbon-Affen leben im asiatischen Regenwald und verteidigen ihre Territorien sehr energisch mit optischen und akustischen Aktionen. Das vokale Element, das oft auf Entfernungen von bis zu einen Kilometer zu hören ist, besteht aus einem Duett zwischen einem Paar. Bei den meisten Arten singen Männchen und einige Weibchen Soli, um Partner anzulocken. Am Gesang lässt sich die Gibbon-Art, aber auch die Herkunft erkennen.
Beide Arten sind durch Lebensraumverlust bedroht, da ihre natürlichen Habitate durch Abholzung und Waldbrände abnehmen.
Kristine Tjøgersen