Spaces of Deep Silence entstand direkt nach einem längeren Aufenthalt in Venedig. Dort hatte ich komponiert, jeden Tag. Innerlich war ich in den Klängen meines Stückes. Äußerlich war ich umarmt von den Wasserklängen, den lauten Möwen, den tiefen Geräuschen der Vaporetti und dem Nachhall jeglicher Resonanzen über dem Wasser. Es war zu laut. Tags und nachts. Ich fand Zuflucht in der Basilica di San Marco, im Markusdom. Ich konnte lange in diesem riesigen erstaunlichen anderen Space sitzen und stundenlang Musik hören, ohne dass meine Ohren sich belastet fühlten. Diese Deep Silence beruhigte mich.
Dabei dachte ich auch an Virginia Woolf und die Spaces of Deep Silence, an die sie sich aus ihrer Kindheit erinnerte. Dieses besondere Zeit-Raum-Klang-Erlebnis in San Marco begleitete mich in den darauf folgenden Monaten, als ich dieses Trio in den Zügen, in lauten Cafés, in Hotels und an verschiedenen fremden Schreibtischen zu Ende brachte.
Farzia Fallah