Dustin Zorn: Gegenwolf

Gegenwolf beschäftigt sich in Anlehnung an die Sonatenhauptsatzform und an die tonalen Strukturen mit der ›Wolfsquinte‹ (einem uns heute verstimmt erscheinenden Quint-Intervall, das in alten Stimmungen zum Beispiel auf Orgeln erklang und als musikalisches Mittel genutzt wurde – Anm. d. Red.). Diese verfestigt sich nach der ›rein‹ intonierten ›Exposition‹ in der darauf folgenden ›Durchführung‹ als eigenständige Farbe. Das hat Auswirkungen auf die Kadenzen und eröffnet neue Möglichkeiten der Mediantik. Der ›Wolf‹ wird als Bereicherung etabliert und nicht als Fehler im System, den es auszumerzen gilt.

Dustin Zorn