Christian Winther Christensen: Piano Concerto

Das Stück ist eine beinahe stille Hommage an das Genre Klavierkonzert. Ein Werk, das auf Klischees basiert – in einem schweigenden Universum. Das Klavier wirkt darin einerseits als ein Perkussionsinstrument und andererseits – mit seinen großen Akkorden in a-Moll und G-Dur – wie ein erzählerisches Monster aus der Vergangenheit. Das Klavierkonzert ist in vier Sätze unterteilt. Die Komposition basiert auf einer Technik, die ich schon in einigen früheren Stücken verwendet habe. Das Instrument wird vorab aufgenommen und der Klang erscheint nur dann, wenn man die Klaviertasten berührt, ohne sie aber herunter zu drücken. Es arbeitet mit einer großen Anzahl von Kontaktmikrophonen, die auf die Fingernägel des Pianisten reagieren, wenn sie die Tasten berühren. In diesem Klavierkonzert wird das vorab aufgenommene Material nun nicht in einem Audiofile fixiert, sondern von einem zweiten Pianisten hinter der Bühne auf einem Midi-Keyboard gesteuert. Nur der letzte Satz ist festgelegt, weil hier die Temporelationen des Materials extrem wichtig sind.

Christian Winther Christensen