2011 entwickelte Duchnowski das Stück 1 5 1, 2 4 2, 3 3 3 für Violine, Violoncello und Elektronik, das auf einem von ihm entworfenen Computer-Algorithmus basiert. Diesen mathematischen Ansatz bezeichnet der Komponist als »eine hoch poetische, abstrakte Inspiration. Denn Musik ist emotional, wenn sie frei von außermusikalischen Inhalten ist.« Die Interpreten in 1 5 1, 2 4 2, 3 3 3 haben dennoch einige Freiräume, die sie selbstbestimmt gestalten können: Die Komposition besteht aus vielen kurzen Sätzen, die von den Musikern frei zusammengestellt, montiert oder auch weggelassen werden können. Doch bleiben mit einigen festen Vorgaben gewisse ›Eckpfeiler‹ bestehen, die die Musik vorm Abdriften ins Beliebige bewahren. Die Durchdringung von interpretatorischer Freiheit, von menschlichem Temperament auf der einen Seite und von exakt programmierter Elektronik und minuziös ausgearbeiteter Notation auf der anderen Seite ist eine reizvolle Kopplung in der Musik Cezary Duchnowskis.
Leonie Reineke