Neue Strömungen in der Szene der zeitgenössischen Musik beobachten die Mitglieder von hand werk mit Interesse. Um oberflächliche Modeerscheinungen des Kulturbetriebs machen sie jedoch einen Bogen: Weder folgen sie vermeintlichen Zwängen, frontale Konzertsituationen aufbrechen zu müssen, noch sehen sie sich in der Pflicht, auf groß angelegte Multimediaprojekte hinzuarbeiten. Für das Ensemble zählen Musikalität und Sorgfalt anstelle von Materialfetischismus oder instrumentaler Effekthascherei. Deshalb kommen viele ihrer Bühnensettings mit einem vergleichsweise reduzierten Instrumentarium aus. So auch in Andreas Eduardo Franks Komposition Table Talk. Hier sitzen sich zwei Spieler an einem Tisch gegenüber und bedienen Transducer, Fußpedale und Buzzer, wie man sie aus Quizshows kennt. Immer wieder werden dabei unterschiedliche der ausgeführten musikalischen Aktionen durch helles Licht beleuchtet bzw. durch Dunkelheit kaschiert. So entsteht ein polyphoner Dialog aus wechselnden elektronischen Sounds und sichtbaren sowie unsichtbaren Bildausschnitten.
Leonie Reineke