,„Oxy bedeutet scharfsinnig und Moron bedeutet dumm und das beschreibt die Welt so genial“ sagt Margareta Ferek-Petrić im Interview über das von ihr komponierte „The Orgy of the Oxymorons“ (Die Orgie der Oxymora), in dem es um Gegensätze geht.
In den 14 Minuten, die das Stück dauert, bekommt man einen Mix aus Hoch und Tief, Laut und Leise und Schnell und Langsam zu hören. Alle Instrumentengruppen stehen an verschiedenen Stellen einmal im Mittelpunkt und manche mit special effects. Beispielsweise das Klavier, welches auf verschiedenste Weise genutzt wird, egal ob man auf einzelne Saiten oder die Innenseiten des Klaviers schlägt. Dies hat eine sehr künstlerische Wirkung. Das Klavier steht im Vordergrund der Bühne, so kann man jede Bewegung der Pianistin Maria Radutu genau beobachten. Mich beeindruckt, wie exakt sie sich bewegt, damit das Orchester mitzieht und auch dem Publikum den Zugang zur Musik erleichtert. Besonders stark ist die Passage, in der sie im Klavier befestigte Tonbänder mit den Fingern entlangstreift und dabei ein langgezogenes Kratzen erzeugt.
Außerdem besonders sind Momente, wenn das Orchester einen Sprecheinsatz hat, mit Zeitungsseiten raschelt oder die Streicher so tun, als ob ihr Bogen eine Zigarette wäre. Sie heben sie an die Lippen und saugen geräuschvoll Luft ein.
Margareta Ferek-Petrić erklärt, dass sie es gut findet „die Orchestermusiker mit solchen Effekten aus ihrer Komfort-Zone zu bringen, auch wenn sich viele Komponist*innen nicht trauen, so etwas für ein Orchester zu schreiben“. Beeindruckend kurze drei Wochen hat sie für die Komposition gebraucht. Zusätzlich mischen sich die Klänge sehr gut mit den Harmonien. Das „Rauchen“ der Bögen erklärt sie damit, dass in dem Stück so viel passiert, dass es schön sei, einen Moment Ruhe zu haben. Außerdem wäre das Rauchen in einer Orchesteraufführung ein komplettes Oxymoron.
Das Wort „Oxymoron“ hat die in Zagreb geborene Komponistin schon seit der Grundschule gemocht und später gemerkt, dass es ständig in der deutschen Sprache vorkommt und die ganze Welt voller Gegensätze ist. Diese Erfahrung versucht sie in ihre Kompositionen einzubringen. Sie sagt: „Komponieren ist wie eine gute Psychotherapie“, lacht sie.