Vögel schweben über den klaren Himmel Delhis, doch das idyllische Bild wird von einem riesigen Berg an Müll zerstört. Rauch und Feuer flackern an seiner Spitze und inmitten dieses nahezu furchterregenden Ortes stehen Menschen. Die meisten, die diesen Berg sehen, gehen weiter, interessieren sich nicht dafür und kümmern sich weiter um sich. Anton von Heiseler tut dies nicht. Er beschäftigt sich mit ihm.Er nutzt seine Leidenschaft und sein Talent und hat schon zwei Dokumentationen über ihn gedreht: 2015 „The Black Mountain“ und nun, gemeinsam mit seinem Freund Shmuel Hoffmann, einen weiteren Film, „Mountain and Maiden“. Beide handeln von dem Leben der Menschen auf dem Berg, denn diese verdienen ihren Lebensunterhalt durch das Aufsammeln von Wiederverwertbarem. Zur selben Zeit erhält die Komponistin Sarah Nemtsov den Auftrag, ein Stück für den Pianisten Christoph Grund im Rahmen des Festivals für neue Musik zu schreiben. Dabei stößt sie auf Anton von Heiseler und seinen Film. So entsteht die Idee, “Mountain and Maiden” zu einem Stummfilm zu machen, der nur mit einem Klavier und ein zwei speziellen Keyboards begleitet wird.
So ist die Darstellung meiner Meinung nach überwältigend. Musik und Bild haben die gemeinsame Fähigkeit, starke Gefühle und Eindrücke zu wecken. Das Können aller Beteiligten ist klar zu sehen: Sarah Nemtsovs Stück bildet eine perfekte Harmonie mit dem eindrucksvollen Film von Anton von Heiseler, und die Sekunden genaue Präzision von Christoph Grund macht es zu einem einzigartigen Spektakel. Kurz: Die bunte Mischung an Eindrücken verspricht einen spannenden Abend.
Dies wird am 18.01.2020 um 17 Uhr, im Radialsystem V zum ersten Mal präsentiert.