Das Quatuor Diotima rückt mit dem Stück „Divertimento – Veränderung an Oberflächen“ neue Musik in eine umgangssprachliche Form. Elektronische Beats gepaart mit einem Werk von Wolfgang Amadeus Mozart. Malte Giesen, der Komponist des Stückes stand mir nach der Probe im Heimathafen Neukölln für ein kurzes Interview zur Verfügung.
Herr Giesen, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein solches Stück zu komponieren?
Wenn man sich dafür interessiert, wie Musik funktioniert, kommt man schnell in den Bereich, wo es für den Außenstehenden schräg klingt oder nicht mehr wirklich nachvollziehbar ist. Natürlich ist es im Musikbereich auch immer etwas Anderes, weil wir uns während des Kompositionsprozesses auch an die Zuhörer*innen wenden. Aber es geht schon darum, keinen Standard zu machen, sondern immer zu versuchen, über das, was man schon kennt, immer darüber hinaus zu gehen und zu versuchen, etwas Neues und Greifbares zu erschaffen.
Wie kann ich mir denn die Produktion Ihrer Stücke vorstellen? Werden die einzelnen Stimmen vorher aufzeichnet oder sind diese am Computer erstellt?
Das Stück von Mozart haben wir vorher aufgenommen und dann habe ich die Tonspuren durch DJ-Equipment nachträglich bearbeitet. Anschließend habe ich diese Bearbeitung dann wieder instrumentiert und dann, am Schluss, kombiniert. Inklusive Vorproduktion hat dieses Stück ungefähr ein halbes Jahr in der Anfertigung gebraucht, wobei ich natürlich auch parallel an verschiedenen Sachen arbeite.