Ultraschall Berlin

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UltraschallReporterin Dorothee Gommert (18), am 21. Januar 2017.
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Katharina Bäuml
Ultraschall Berlin 2017: Konzert im Heimathafen Neukölln am 20.01.2017 © Kai Bienert

Enno Poppe hat während seiner Zeit als Korrepetitor gelernt, wie vielseitig die Stimme sein kann. Eigenschaften, die andere als schlecht oder abwertend empfanden, hat er für seine Kompositionssprache entdeckt. Beispielsweise die Art, wie die Stimme bei Älteren stärker vibriert und dadurch andere Tonumfänge hat, dies nutze er für sich. Durch Umgestaltung, wie die Zerrung dieser Vibration, entstanden für ihn neue Möglichkeiten, eine wellenförmige Melodie zu komponieren.

Alleine steht Daniel Gloger, als Countertenor, mit dem Stück „Wespe“ von Enno Poppe auf der Bühne des Heimathafens und singt mit Ruhe, die seinen ganzen Körper durchströmt, nichts bewegt sich, nur sein Kiefer und Mund. Ein ganz besonderes Spektakel der stimmlichen Möglichkeiten, die auf mich wirken wie ein Herzschlag oder vielleicht auch ein Kind mit Schluckauf. In der Art, wie Gloger singt, wirkt er auf der Bühne wie ein kleiner Junge, der nach dem richtigen Weg sucht, seinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Danach folgt Katharina Bäuml mit der Schalmei. Jüri Reinveres Werk „Die Krone von Gneixendorf“ ist inspiriert von der Musik von Beethoven, was auch im Stück ganz deutlich hörbar ist. Ästhetisch anmutend und wohlig klingend, webt Katharina Bäuml einen Faden, der sich durch den ganzen Raum zieht. Vorerst ist nur der Klang der Schalmei in einer sphärischen Melodie zu hören. Das ganze Stück klingt wie viele Kontinente, die miteinander verbunden wurden. Die Schalmei spielt, als wäre sie mal in Afrika, wo man den Schreien der Hyänen folgen kann und dann plötzlich wieder am Wasser. Einzelne Tropfen, Wasserplätschern hört man durch Geräusch-Einspielungen. Es wirkt, als würde Katharina Bäuml mit der Schalmei das Wasser führen, indem sie sich zur Seite dreht und auch mit dem Rücken zum Publikum steht. Nach dem Wasser folgen Glocken, Kinderstimmen und unruhige Hintergründe, als würde man sich in einer großen Stadt befinden, mitten in einer großen Menschenmenge. So führt die Schalmei, manchmal fragend und manchmal sagend, zu einem Abschluss des Werkes, als Bäuml ihre Hand hebt, noch einen Takt spielt und dann die Einspielungen zur Beruhigung und zum Stillstand bringt. Dann ist alles um sie herum still.

 

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