Es ist der erste Tag für uns Ultraschall Reporter, der erste Tag an dem wir in Kontakt mit “Neuer Musik” kommen. Als wir nach der Pause den großen Konzertsaal im Haus des Rundfunks betreten, beginnt das DSO gerade wieder mit dem Üben der Partitur. Takt für Takt wird dabei jede Sequenz für das bevorstehende Konzert am Mittwochabend geprobt. Die Musik, die das Orchester den zahlreichen Instrumenten entlockt, klingt fremd. Anders als das, was wir gewohnt sind in solch einem Saal zu hören. Hier wird nicht Schumann, Beethoven, Tschaikowsky oder Mozart gespielt, sondern “Neue Musik”.
Bei der nächsten Pause habe ich die Gelegenheit, dem Ersten Konzertmeister Bernhardt Hartog, der seit 1980 im DSO spielt, ein paar Fragen zu stellen. “Neue Musik ist zeitgenössisch und hat vielfältigste Gesichter, oft hat sie keine tonalen Harmonien wie im 19. Jahrhundert.”, erklärt er mir und packt seine Geige ordentlich zur Seite. Er trägt ein rot-blau kariertes Hemd und wirkt ruhig und gelassen. So erzählt er weiter: “Auch bei der Partitur heute versuche ich beim Üben, das Konzept zu realisieren und gehe genauso vor wie bei klassischen Stücken.” Durch die verschiedensten Einflüsse populärer Musik unserer globalisierten Welt und unterschiedlichster Kulturen, entstehen aber auch neue Spieltechniken (wie zum Beispiel für Klopfgeräusche) und neue Notationshinweise, erfahre ich.
“Und wie gefällt Ihnen die Musik?”, frage ich schließlich. Er lächelt: “Manchmal ist es schwer, den Sinn eines Stückes in der Neuen Musik zu erfassen. Musik sollte etwas Sinnliches haben, finde ich, manchmal fehlt mir das.”
Finja Berresheim, 18
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