Mixtura
Eine ganz bewusst gesetzte und auf erfrischende Weise anachronistische Kombination stellt das Duo „Mixtura“ dar. Denn während die Schalmei ein Instrument der Renaissance ist, das mit Beginn der Barockzeit von der Oboe abgelöst wurde, wurde das Akkordeon in seiner modernen Form erst 1829 patentiert. Duowerke für beide Instrumente sind so naturgemäß aus der Musikgeschichte nicht überliefert; dafür entdecken zunehmend Komponisten der Gegenwart die unbegrenzten klanglichen Möglichkeiten und gedanklichen Ansatzpunkte dieser Kombination.
Tatjana Prelevic bezieht in ihr Triptychon Musik von Francesco Landini ein und schlägt so einen Bogen in die Vergangenheit, ebenso wie Sarah Nemtsov in Briefe – Heloisa mit Guillaume de Machaut, während Samir Odeh-Tamimi in seiner Musiksprache westeuropäische Avantgarde im Spiegel arabischer Musiktradition betrachtet.
Dagegen wirft Ali Gorji seinen akustischen Blick auf Luciano Berios Sequenza VII, die wiederum für die moderne Oboe und damit die Nachfolgerin der Schalmei komponiert wurde.
Ali Gorji
In memoriam Luciano Berio (2015) 10´
für Schalmei und Akkordeon
Uraufführung
Francesco Landini
Ecco la primavera
Sarah Nemtsov
Briefe – Heloisa (2012/15) 13´
Fassung für Akkordeon solo
Uraufführung
Francesco Landini
Ghaetta
Così pensoso
Tatjana Prelevic
Triptychon (2015) 20´
für Schalmei und Akkordeon
Uraufführung
Francesco Landini
Questa fanciull‘ amor
Fa metter bando
Ecco la primavera
Samir Odeh-Tamimi
Neues Werk (2015) 20´
für Schalmei und Akkordeon
Uraufführung
Mixtura:
Katharina Bäuml, Schalmei
Margit Kern, Akkordeon
Veranstaltungsort
Mixtura
- Deutschlandradio Kultur: 01. Februar 2016, 01:05 Uhr, Tonart Klassik / Ultraschall Berlin (Mixtura)
- Kulturradio vom rbb: 02. März 2016, 21:04 Uhr, Musik der Gegenwart (Mixtura)