Minguet Quartett
An der Bedeutung der Gattung Streichquartett, in der viele Komponisten seit Joseph Haydn Essentielles gesagt haben, hat sich bis in die Gegenwart und trotz zahlreicher Versuche, die Gattung totzusagen, nichts geändert.
So ist das dritte Streichquartett von Peter Ruzicka mit dem Textzusatz „…über ein Verschwinden“ im Titel eine Art Requiem, das das persönliche Erlebnis des Todes seiner Mutter mit Pierre Boulez‘ Nachruf auf Theodor W. Adorno und das Finale der neunten Sinfonie von Gustav Mahler zusammendenkt.
In wiederum seinem dritten Streichquartett thematisiert Robert David Rusconi den Atem als „primitivsten und physischsten Akt zu leben, spielen und beten“. Ein Versuch, „ein einmaliges Wiederfinden zwischen menschlicher Physiologie, Klangerzeugung und Hören zu erschaffen“.
Auch die Komponistin Konstantia Gourzi sieht ihre Musik als einen „Widerschein von Empfindungen und Erinnerungen. Ich möchte sie immer wieder neu erwecken und meine Seele mit Tönen erzählen lassen“ – in Kontrast zu Wolfgang Rihm, dessen neues Streichquartett in diesem Konzert seine deutsche Erstaufführung erlebt und der einmal Komponieren mit dem trockenen Satz bezeichnet hat: „Es entsteht nur etwas, wo es nicht steht.“
Wolfgang Rihm
Geste zu Vedova (2015) 10´
für Streichquartett
Deutsche Erstaufführung
Roberto David Rusconi
De Arte Respirandi (2011) 15´
Streichquartett Nr. 3
Konstantia Gourzi
Anájikon, the Angel in the Blue Garden op. 61 (2015) 21´
für Streichquartett
I. The Blue Rose
II. The Blue Bird
III. The Blue Moon
Peter Ruzicka
Streichquartett Nr. 3 „…über ein Verschwinden“ (1992)
Minguet Quartett:
Ulrich Isfort, Violine
Annette Reisinger, Violine
Aroa Sorin, Viola
Matthias Diener, Violoncello
Veranstaltungsort
Minguet Quartett
- Deutschlandradio Kultur: 23. Januar 2016, 19:05 Uhr, Themenabend Ultraschall Berlin (Minguet Quartett)
- Kulturradio vom rbb: 03. Februar 2016, 21:04 Uhr, Musik der Gegenwart (Minguet Quartett)