Solo-Recital Jennifer Walshe
»Lojban, eine Sprache, die ganz nach den Regeln der Prädikatenlogik aufgebaut ist; die Besetzung von Lohengrin; einige Abschnitte aus Samuel Becketts Watt, die die ersten Beispiele für Prozess-Kompositionen sind; The Public Enemy (1931) mit James Cagney; KRS-One; US-amerikanische und britische Soldaten, die Handy-Videos von sich selbst, in denen sie Dinge in die Luft jagen, auf YouTube hochladen […]; das kollektive Unbewusste, wie es sich in Google Autocomplete zeigt; Courage Wolf; 4Chan« – das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Themenspektrum, das in Jennifer Walshes Solo-Performance All the Many Peopls verhandelt wird. Die alltägliche Überdosis nutzbringenden und nutzlosen Wissens via Internet komponiert und verdichtet die irische Vokalartistin zu einem atemberaubenden Panorama der alltäglichen Ungeheuerlichkeiten, des Monströsen im allzu Bekannten. Hochkultur verbrüdert sich mit Trash – der ganze Irrsinn informationeller Überflutung wird ästhetisch-musikalisch erfahrbar gemacht in der intensiven körperlichen Präsenz, mit der Jennifer Walshe agiert.
Jennifer Walshe
All the Many Peopls (2011) 49´
für Solostimme, DVD und Elektronik
Jennifer Walshe, Stimme
Veranstaltungsort
Radialsystem V
- Deutschlandradio Kultur: 09. Februar 2017, 00:05 Uhr, Neue Musik
- Kulturradio vom rbb: 10. Mai 2017, 21:04 Uhr, Musik der Gegenwart