Ein Tag für Helmut Lachenmann // Schwankungen am Rand
Das Abschlusskonzert im Radialsystem bringt mit Schwankungen am Rand ein selten gespieltes Orchesterstück aus dem Jahr 1975 zu Gehör, das die Konventionen der Gattung radikal aufbricht. Die Besetzung: »ein eigenartig zusammengesetzter, sehr genau durchdachter Organismus aus benachbarten Klängen und Geräuschen, gewonnen aus hohen Streichern, vierfachem Blech ohne Hörner und Tuben, dazu zwei Klavieren, zwei Gitarren und einzelnen Ad-hoc-Requisiten, dazu einer Klangverlagerungs-Apparatur aus Lautsprechern, wobei jedes Element als umgeformter Verwandter von jedem anderen Element sich umdeuten und in immer wieder anderes Licht rücken ließe«. Im Zentrum des Stücks stehen eigens angefertigte Donnerbleche, »radikal verformte Monster-Geigen, mit Super-Pizzicato-fluido-Klängen, oder Riesenflexatone, mit großen Nachhallzeiten« (Helmut Lachenmann).
Der zweimaligen Aufführung der Schwankungen am Rand werden zwei kurze Werke junger Komponisten gegenübergestellt, die die Idee einer ›Musique concrète instrumentale‹ auf ganz andere Weise weiterdenken.
Helmut Lachenmann
Schwankungen am Rand. Musik für Blech und Saiten (1974/75)
1. Aufführung
Enno Poppe
Haare für Violine solo (2014)
Deutsche Erstaufführung
Lachenmann-Perspektiven:
Musique concrète instrumentale – ein Generationenprojekt
Von Rainer Pöllmann
Simon Steen-Andersen
Study for String Instruments #1 (2007/2014)
Fassung für Posaune und Violoncello
Helmut Lachenmann
Schwankungen am Rand. Musik für Blech und Saiten (1974/75)
2. Aufführung
Hannah Weirich, Violine
Two New Duo:
Stephen Menotti, Posaune
Ellen Fallowfield, Violoncello
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Emilio Pomàrico
Veranstaltungsort
Ein Tag für Helmut Lachenmann // Schwankungen am Rand
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