Johannes Moser // DSOB // Markus Poschner
Die Auseinandersetzung mit Zeit, Tod oder Abschied hat seit jeher Komponistinnen und Komponisten fasziniert.
In zu welcher stunde formuliert Charlotte Seither in Musik Fragen wie „Geht es um Trauer und Tod – oder gerade nicht? Schauen wir voraus oder eher zurück oder spielt der konkrete Punkt letztlich gar keine Rolle im kontinuierlichen Voranschreiten?“ Am Ende bleibt offen: „Sind Ruf und (offene) Antwort letztlich dasselbe?“
Der Titel des Cellokonzerts upon a moment’s shallow rim („Auf dem schmalen Rand eines Augenblicks“) von Philipp Maintz enthält ein poetisches Bild für ein Spiel der Klänge: als ob das Orchester auf dem schmalen Rand des Soloklangs balanciert. In den vier Sätzen werden immer wieder einzelne Momente in den Fokus gerückt und ineinander verschachtelt. Das Werk ist eine Hommage an die farbige Kantabilität des Cellos und an die Kunstfertigkeit des Virtuosen.
Der Titel black trees des Orchesterwerks von Sarah Nemtsov ist zwei Gedichten von Sylvia Plath entlehnt, eines davon trägt den Titel Little Fugue („Death opened, like a black tree, blackly.“). Das Stück ist eine indirekte poetische Annäherung an Beethoven mit falschen Fugati und Beethovens „scheinbarer Unfähigkeit zu enden“.
Charlotte Seither
zu welcher stunde (2022) 12‘
für Kammerorchester
Philipp Maintz
upon a moment’s shallow rim (2014/15) 25‘
für Violoncello und großes Orchester
Sarah Nemtsov
black trees (2020) 20‘
für Orchester
Johannes Moser, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Markus Poschner, Leitung
Veranstaltungsort
Haus des Rundfunks: Großer Sendesaal des rbb
20 Euro (ermässigt 14 Euro)
Karten im Vorverkauf über den rbb Ticketshop (€1 Gebühr)
und an der Abendkasse.
- radio3 vom rbb: LIVE
- Deutschlandfunk Kultur: 31. Januar 2025, 20:03 Uhr, Konzert