Maria Radutu // RSB // Enno Poppe
Ein Oxymoron verbindet zwei sich eigentlich widersprechende Begriffe – und ist damit höchst geeignet für künstlerische Denkprozesse. Die kroatische Komponistin Margareta Ferek-Petrić lässt in ihrem Klavierkonzert eine Vielzahl von scheinbaren Widersprüchen aufeinander treffen, mit überraschenden klanglichen Resultaten.
Auch Georg Katzer hat in gewissem Sinn ein Oxymoron komponiert: die Verbindung aus kompositorischem Plattenbau und der Abwendung von einem verbrämten musikalischen Idealismus. Ein dekonstruktivistisches Werk, ein Beispiel für das experimentelle Potenzial der musikalischen Avantgarde in der DDR – rekonstruiert ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung.
Ein Paradoxon thematisiert auch Christian Mason: die Ewigkeit in eine Stunde (mit einer Aufführungsdauer von einer Viertelstunde) zu komprimieren – das gelingt nur in der Kunst.
Die zwei Gesichter der griechischen Göttin Persephone porträtiert die serbische Komponistin Misha Cvijovic in ihrem Orchesterwerk. Und mit Ljubljana24 verdoppelt Márton Illés die Besetzung des zu Grunde liegenden Ljubljana Rajzok.
Ein Programm der Doppelungen, Paradoxien und Oxymora.
Hinweis:
Bas Wiegers musste krankheitsbedingt leider absagen, Enno Poppe übernimmt die Leitung des Konzertes.
Margareta Ferek-Petrić
The Orgy of Oxymorons (2022) 14’
für Klavier und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Georg Katzer
Baukasten (1972) 12‘
für Orchester
Misha Cvijović
Lica Persefone (2013/2014) 11’
Zwei Szenen für Orchester
Deutsche Erstaufführung
Christian Mason
Eternity in an hour (2019) 16’
für Orchester
Márton Illés
Ljubljana24 (2018/2020, 2024) 11‘
für 24 Streicher
Maria Radutu, Klavier
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Enno Poppe, Leitung
Veranstaltungsort
Radialsystem V
20 Euro (ermässigt 14 Euro)
Karten im Vorverkauf über Radialsystem
und an der Abendkasse.
- Deutschlandfunk Kultur: LIVE
- radio3 vom rbb: 16. Februar 2025, 20:03 Uhr, radio3 Konzert