ensemble mosaik // Bas Wiegers
Drei Werke stehen auf dem Programm des ensemble mosaik, die explizit oder implizit eine starke Verbindung zu Literatur und Poesie haben.
Kryptisch wirkt der Titel des Ensemblestücks von Joshua Mastel. Aufklärung schafft das Zitat aus Naturbeobachtungen der Schriftstellerin Annie Dillard, die Mastel seinem Werk voranstellt. »Transparente Bilder, die sich durch Licht bewegen, einen unendlichen Sturm der Schönheit…Staubstürme, Heuschrecken, Überschwemmungen…eine Fleischflocke…Dies ist ihr Leben“. Übersetzt in ein Gespinst und Amalgam aus instrumentalen und elektronischen Klängen.
Naturbilder prägen auch das Werk der spanischen Komponistin Irene Galindo Quero. si callalo pudié sentirsas basiert auf einem Text von Ángela Segovia – ›Bruder‹ und ›Schwester‹ in einem doppelten inneren Monolog und doch eng miteinander verflochten. Die Doppelstruktur der Poesie bestimmt auch die musikalische Gestalt.
Ulrich Kreppein stellt sich mit seinem Nachtstück in eine lange poetisch-musikalische Tradition. Und bleibt ganz nahe an der Wirklichkeit eigener Erfahrung: »eine Nacht in Seoul vom Abendlärm über die Stille der tiefen Nacht bis zum erwachenden Morgen«. Feldaufnahmen aus Seoul, übertragen auf ein Instrumentalensemble, der Verlauf einer Nacht verdichtet auf 40 Minuten. In Zeiten des Lockdowns eine ganz fremdartige, ferne Erinnerung.
Joshua Mastel
spread in lobes like lichen on rock (2020) 12‘
für kleines Ensemble und Elektronik
Auftragswerk der Tage für zeitgemäße Musik Bludenz
Irene Galindo Quero
si callalo pudié sentirsas (2020) 12’
für Ensemble
Uraufführung – Auftragswerk des ensemble mosaik, finanziert vom Hauptstadtkulturfonds
Ulrich Kreppein
Nachtstück (2018) 40‘
für Ensemble
ensemble mosaik:
Bettina Junge, Flöte
Simon Strasser, Oboe
Christian Vogel, Klarinette
Martin Losert, Saxofon
Chatschatur Kanajan, Violine
Karen Lorenz, Viola
Mathis Mayr, Violoncello
Ernst Surberg, Klavier
Roland Neffe, Schlagzeug
Arne Vierck, Klangregie
Bas Wiegers, Leitung
Veranstaltungsort
Haus des Rundfunks: Großer Sendesaal des rbb
- Deutschlandfunk Kultur: LIVE
- rbbKultur: 06. Februar 2021, 20:03 Uhr, Radiokonzert
Weiterführende Informationen
Interviews mit Komponisten und Interpreten sowie die Möglichkeit die Werke bis 30 Tage nach dem Konzert nachzuhören, finden Sie auf der Website von Deutschlandfunk Kultur.
Sehen Sie hier ausserdem Bilder der Aufnahmen des Radio-Konzertes, am 21. Januar 2021 im grossen Sendesaal des rbb im Haus des Rundfunks.