Carolin Widmann // DSOB // Johannes Kalitzke
Der Titel von Sarah Nemtsovs Werk dropped.drowned ist einem Text der neuseeländischen Schriftstellerin Janet Frame entlehnt, in dem es heißt: »Die Menschen fürchten die Stille, weil sie transparent ist; wie klares Wasser, das jedes Hindernis offenbart – das Benutzte, die Toten, die Ertrunkenen, die Stille offenbart die abgeworfenen Worte und Gedanken, die hereingekommen sind, um ihren klaren Strom zu verdecken.« Am Ende des Stückes steht die Befreiung vom Takt – »was vorher fest war, wird losgelassen«, so die Komponistin. Im Zentrum von Jörg Widmanns Violinkonzert Nr. 2 steht ein ausgedehnter, mit ›Romanze‹ betitelter Satz. Der Komponist begibt sich darin auf »eine Reise ins Innere«.
Unterschiedlichste emotionale Zonen werden durchquert, Liedhaftes, Zartes steht neben Geräuschhaftem und bruitistischem Ausbruch. Aber immer bleibt die Geige die Erzählerin.« Das Violinkonzert ist für Jörg Widmann eine ›heilige‹ Gattung, zumal er dieses Werk seiner Schwester Carolin Widmann gewidmet hat.
Sarah Nemtsov
dropped.drowned (2017) 18‘
für großes Orchester und Zuspiel
Jörg Widmann
Violinkonzert Nr. 2 (2018) 35‘
Carolin Widmann, Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Johannes Kalitzke, Leitung
Veranstaltungsort
Haus des Rundfunks: Großer Sendesaal des rbb
1
- rbb Kultur: 01. Februar 2020, 20:04 Uhr, Konzert
- Deutschlandfunk Kultur: LIVE
Weiterführende Informationen
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ultraschall-berlin-festival-fuer-neue-musik-live-eroeffnung.1091.de.html?dram:article_id=467430