Das Stück von der Komponistin Elnaz Seyedi und der Dichterin Anja Kampmann hat mich unfassbar beeindruckt und zum Nachdenken gebracht, über die Zukunft und auch über mich selbst. „Dunst – Als käme alles zurück“ ist eine Mischung aus Musik und Sprache, es fängt an mit düsteren Tönen und Klängen und Geräuschen die nach Staub, Steinen und Rauch klingen. Als man die ersten Töne hört, fühlt man sich direkt in dieser sandigen Atmosphäre. Dazu kommt die wunderbar ruhige Stimme, von Birte Schnöink, die den düsteren und spannenden Text vorliest, der einen in den Bann zieht. Zwischendurch flüstert das ganze Orchester die wichtigsten Wörter nach, was eine spannende, fast beschwörende Stimmung aufbringt.
Die Komponistin Elnaz Seyedi, die die Musik für das Stück komponiert hat, erklärt die Geschichte des Stückes wie folgt: „Es geht um eine Frau, die in eine Landschaft zurückkommt. Sie erinnert sich an die frühere Zeit, in der sie mit jemand anderem da war. Aber es wird nicht so klar thematisiert, wer das ist. Ist es eine Freundschaft, ist es eine Liebe? Auch das ist verloren gegangen, anscheinend. Aber sie erinnert sich immer wieder daran. Auch an die Wärme und das gemeinsame Laufen, in der Sonne liegen.“
Besonders gefällt mir, wie die erzählende Figur beschreibt, wie bedeutungslos die gesamte Landschaft auf ihre Kinder wirkt, denn sie waren ja früher nicht da und haben keine Erinnerungen an den Ort, bevor er nur noch eine Landschaft aus Stein, Sand und Staub war.
Auf die Frage, ob die Musik oder die Stimme im Vordergrund stehen soll antwortete die Komponistin: „ Also, ich hätte gerne gehabt, dass man von Anfang an die beiden Schulter an Schulter zusammen aufbaut. Aber ich habe irgendwann einen fertigen Text bekommen. Deswegen habe ich eben versucht, in meiner Musik den Text zu unterstützen.“
Dann wollten wir UltraschallReporter noch wissen, was für eine Message sie den Zuhörern mitgeben will. Bei mir hat das Stück Gedanken a die Zukunft angeregt, und wie diese aussehen wird, mit Klimawandel und anderen Problemen. Ich habe mir meinen eigenen Ort vorgestellt und wie dieser in der Zukunft aussehen wird. Ob es in 50 Jahren meine Schule noch geben wird, oder meinen Lieblingsplatz am See und ganz generell, inwieweit der Klimawandel die Natur verändert.
Elnaz’ Antwort auf diese Frage: „Ich mag gar keine Message schicken. Aber ab und zu ist es interessant zu zeigen, wo man hinschauen soll. Und jetzt, anderthalb Jahre, nachdem ich das Stück komponiert habe, interessiert mich, was eure Generation oder eine danach über uns oder über die noch älteren Generationen sagen. Unser Planet ist wirklich in Gefahr, aber wir verschwenden unsere Ressourcen für Krieg. Wir sind beschäftigt mit anderen Themen, die keinen Sinn ergeben. Ich weiß nicht, wie zum Beispiel eure Kinder über uns denken werden.“