Erschreckend, düster und zugleich spannend. So klingt für mich die Probe des Deutschen Symphonie-Orchesters. Aufgrund der Spannung hat man Gänsehaut, und wegen der düsteren Tönen schaudert es einen. Man weiß nicht, was als Nächstes kommt. Der Körper ist alteriert. Es scheint keine Pause in Sicht zu sein und der Herzschlag kann sich nicht beruhigen. Weiterhin bleibt die Musik reizend. Leise, dann wieder laut. Antworten auf die laute Musik, die aus den Instrumenten strömt. Zupfen an den Saiten. Es folgt ein langer, gleichmäßiger Ton. Irgendwie beunruhigend.
Von der Dirigentin, flüssige Bewegungen. Auf einmal, wird es immer lauter. Meine Gedanken denken irgendwie an eine Tragödie. Das Tragische ist förmlich in der Luft zu riechen. Dieser Geruch nach etwas Mysteriösem bleibt und der Körper kann immer noch nicht wirklich beruhigt sein. Immerhin ist es ein wahrer Gaumenschmaus für die Ohren.
In der Pause hat der Flötist Gergely Bodoky Zeit für ein kurzes Interview. Er findet: “Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass das Stück doch so viele klassische Wendungen bringen kann. Das könnte Interessant werden. ” Klassisch ist also das Rezept. Der Mix aus Klassik und neuer Musik ist der Schlüssel für dieses aussergewöhnliche Stück.
Ein Geräusch, und dann steigert sich die Musik immer noch weiter. Die Töne übertreffen sich gegenseitig und es kommt zu einer harmonischen Zusammenarbeit aller Instrumente. Die Bläser und die Streicher spielen bis aufs kleinste Detail genau. Kurze Anweisungen und schon geht es weiter. Dynamische Bewegungen seitens der Dirigentin. Nun sanfte Geräusche. Es gleicht einer fabelhaften Geschichte, was jetzt passiert. Die Ohren sind gespitzt und irgendwie erleichtert, wegen der Harmonie, die nun spürbar ist. Es kribbelt unter der Haut. Dann, noch ein Spannungsaufbau. Das Ende naht, doch wir hören es nicht mehr, weil die Probe wieder verlassen. Bewahrt bleibt ein Gefühl des Ungewissen. Doch tief innen drin weiß man: In dieser Klangwelt ist etwas Gutes. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Ich bin fasziniert von der Klangwelt und von den Tönen, die ich gehört habe. Meine Ohren sind zufrieden und werden es auch bleiben. Ich fühle mich geprägt von dieser Musik, in dieser unglaublich spannenden Probenatmosphäre. Und diese war nur die erste, ich bin gespannt auf die baldigen anderen Abenteuer bei Ultraschall Berlin.