Elona Mendoza wollte mit ihrem Stück „de dentro afuera“ eine musikalische Einigung hervorbringen, sagt sie im Interview auf der Festivalwebsite. Sie stammt aus Andalusien, wo Flamenco zum Kulturgut gehört, und hat ein Werk geschrieben für die neue Musik geschrieben, das die beiden Richtungen vereint. „Von innen heraus“ heißt es übersetzt, und das war ihr Ziel: Statt die Genres aufeinander zu zwingen, wollte sie die inneren Ähnlichkeiten finden und hervorheben. Im inneren des Burelía Flamenco fand sie einen schnellen und fröhlichen Rhythmus, den sie so auch in die neue Musik übertragen wollte.
Geklappt hat das nur teilweise. Schnelles Klopfen und Fiepen ist im Stück definitiv zu erkennen, die das Schnelle und Rhythmische des Flamenco gut in die neue Musik übertragen, dafür sorgt das Zafraan Ensemble, dessen Name übrigens auf Spanisch Gelb bedeutet, aber auch expressiv – ganz passend zu der Gruppe, die sich schon seit Studientagen kennt, erzählt der künstlerische Leiter, Miguel Pérez Iñesta später. Nur leider macht das Rhythmisch-Expressive nicht mal die Hälfte der gesamten Dauer von Medozas Stück aus. Viel häufiger ist ein schrilles Surren der Streichinstrumente vertreten, das nur schwer als der angekündigte schnelle Rhythmus zu erkennen ist. Noch obskurer wirken aber die diversen Pausen, verteilt über das Stück, die jedes Tempo vollends ausbremsen. Nun bin ich ohnehin nicht sonderlich tanzbegabt, aber für mich wirkte das Stück kaum kohärent genug, um auch die Möglichkeit zum Flamencotanzen zu bieten. Es wirkte vielmehr angsteinflößend als fröhlich, mit den schiefen Aufschreien der Streicher, dem variierenden Tempo und den diversen Glockenschlägen.
Trotz all dem handelt es sich bei „De dentro afuera“ um ein interessantes Stück, über das ich noch immer nachdenke. Gesättigt mit diversen unerwarteten Stilmitteln und allerlei instrumentalem Aufbau für das zuvor erwähnten Rhythmischen Klopfen, bietet die Vorstellung mehr als genug für Fans der neuen Musik.