Da Korea das Heimatland meiner Mutter ist, war ich schon öfter in Seoul. Dank des Corona-Virus ist das aber schon wieder eine Weile her. Trotzdem kann ich mich noch gut erinnern. Als das „Nachtstück“ von Ulrich Kreppein beginnt, habe ich sofort Seoul vor Augen. Ich stelle mir vor, wie ich dort abends an der Hauptstraße stehe, wo meine Tante wohnt, und die Stadt auf mich wirken lasse: Die immer noch vollen Straßen, der Verkehrslärm, das Gerede der Menschenmassen… All das passt perfekt zu der Musik, die ich höre.
Ich bin so überrascht, ich hätte irgendwie nicht erwartet, dass die Musik die echten Geräusche tatsächlich so realistisch wiedergibt. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass klassische Instrumente so alltägliche Geräusche darstellen können. Aber das Stück hat mir das Gegenteil gezeigt. Und wieder, wie jedes Mal, wenn ich neue Musik höre, habe ich etwas Neues gelernt.